Umfrage: Im Krankenhaus Zweibettzimmer wichtiger als Chefarzt

Niemand will gerne ins Krankenhaus. Wenn es doch sein muss, möchten die allermeisten Deutschen gerne ihre Ruhe haben. Zuzahlungen sollen dabei nicht entstehen. Eine Behandlung durch den Chefarzt ist ihnen dagegen weit weniger wichtig. Was die Umfrage der Gothaer noch ergab.

Gefragt wurde nach den persönlichen Prioritäten, den größten Störfaktoren und den wichtigsten Kriterien beim Abschluss einer Krankenhaus-Zusatzversicherung. Die Ergebnisse sind eindeutig. Größte Wünsche: Ein-/Zweibettzimmer und Rooming-in schlagen Chefarztbehandlung

Jeder Dritte findet Chefärzte am Wichtigsten

Was ist Ihnen bei einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt am wichtigsten? Die Antwort auf diese Frage war eindeutig: 81 Prozent der Befragten ist die Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer statt in einem Mehrbettzimmer am wichtigsten. Lediglich für gut ein Drittel (36 Prozent) der Befragten ist die Behandlung durch den Chefarzt am wichtigsten.

Für Befragte mit einem Haushaltseinkommen unter 1.500 Euro im Monat steht die Befreiung von der Zuzahlung mit 81 Prozent ganz oben auf der Wunschliste. Personen mit Kindern im Haushalt ist das Rooming-in, also die Möglichkeit, im Krankenzimmer des Kindes übernachten zu können,  wichtig oder sehr wichtig (86 Prozent).

Größte Störfaktoren: Gestresste Ärzte, lange Wartezeiten und Infektionsrisiko

Was würde Sie bei einem Krankenhausaufenthalt am meisten stören oder beunruhigen? Auch hier gab es ein klares Votum: Am häufigsten (90 Prozent) würden sich die Befragten durch die Behandlung durch zeitlich stark beanspruchte Ärzte gestört fühlen. Lange Wartezeiten etwa auf Untersuchungen, Arztgespräche und ähnliches würde 83 Prozent der Befragten stören.

Drei Viertel gaben an, dass sie das Risiko einer Infektion mit Krankenhauskeimen (78 Prozent) oder das Risiko von Behandlungsfehlern (71 Prozent) stark beunruhigt. Durch die Unterbringung in einem Mehrbettzimmer würden sich etwa zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten stark gestört fühlen.

Zuzahlung stört ein Drittel

Die Zuzahlung im Krankenhaus in Höhe von 10 Euro pro Tag stellt dagegen nur für etwa ein Drittel (35 Prozent) einen Störfaktor dar. Die Zuzahlung sehen dabei jüngere Befragte unter 30 Jahren (45 Prozent) deutlich häufiger kritisch als ältere Befragte über 60 Jahren (29 Prozent).

Das Gleiche gilt für Befragte mit einem geringeren Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 Euro, sie empfinden Sie Zuzahlung häufiger (47 Prozent) als Befragte mit einem höherem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro (34 Prozent) bei einem Krankenhausaufenthalt als Störfaktor.

Krankenhaus-Zusatzversicherung: Attraktive Leistungen und geringer Beitrag

Welche Aspekte sind für Sie beim Abschluss einer Krankenhaus-Zusatzversicherung besonders wichtig? Hier wünschen sich die meisten Befragten  bei Abschluss einer Krankenhaus-Zusatzversicherung besonders attraktive Leistungen (45 Prozent) und wollen dabei nur einen geringen Beitrag (34 Prozent) zahlen.

Den Nutzen einer solchen Absicherung sehen rund drei Viertel der Befragten: nur 26 Prozent wollen gar keine Zusatzversicherung abschließen. Diese Haltung ist bei Personen aus Ostdeutschland (40 Prozent) besonders ausgeprägt.  

Im Auftrag der Gothaer Krankenversicherung  hat forsa Politik-und Sozialforschung GmbH eine Befragung zum Thema Krankenhaus-Zusatzversicherung durchgeführt.

Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.006, nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte gesetzlich Krankenversicherte im Alter von 18 bis 65 Jahren in Privathaushalten in Deutschland befragt. Die Befragung wurde vom  23. bis 30. August 2019 im Rahmen des repräsentativen Befragungspanels forsa.omninet durchgeführt.

Foto: Shutterstock

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