HRE drohen Klagen

Für den Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate AG (HRE) könnten die drastischen Kursverluste vom vergangenen Dienstag (cash-online berichtete hier) rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Verschiedene Anwälte prüfen im Auftrag von Aktionären Schadensersatzansprüche gegen die Bank ? der HRE- Führung wird vorgeworfen, Anlegern verschwiegen zu haben, dass das Unternehmen von der Hypothekenkrise betroffen ist.

Der Frankfurter Rechtsanwalt Klaus Nieding glaubt zwar, dass es nicht einfach werden wird, erfolgreich gegen die Bank zu klagen. Wegen möglicher Verletzungen der Ad-Hoc-Pflichten beschäftigt der Fall inzwischen die Bonner Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). In der Frage, ob das Verhalten der Unternehmensführung justiziabel ist, wird entscheidend sein, warum der Vorstand um seinen Vorsitzenden Georg Funke, monatelang Probleme im Zusammenhang mit der Kreditkrise abgestritten hat. ?Nicht zuletzt davon wird abhängen, ob wir für unsere Aktionäre Schadensersatz bekommen?, so Nieding gegenüber der ?Süddeutschen Zeitung?.

Während Vorstand und Manager weiterhin massiv Kritik von Aktionärsschützern und Analysten ausgesetzt sind, gibt es erstmals auch selbstkritische Töne: Funke bekannte in einem Brief an die Mitarbeiter, das Management müsse sich rückblickend mit der Frage auseinandersetzen, ?ob wir den Markt hier besser hätten vorbereiten können?.

Seinen von vielen Seiten geforderten Rücktritt schließt Funke dagegen kategorisch aus, der Vorstandschef äußerte gegenüber der ?Börsen-Zeitung? zudem, dass er sein Unternehmen trotz der Turbulenzen weiterhin gut aufgestellt sehe. (hb)

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