Anstieg der Mieten verlangsamt sich

In den von Jones Lang LaSalle (JLL) untersuchten acht Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart haben die Mietpreise in 2015 zum zweiten Mal in Folge weiter an Schwung verloren. Die Kaufpreise von Eigentumswohnungen konnten hingegen teilweise kräftige Zuwächse verzeichnen.

Die Mietpreisbremse kann Preissteigerungen anscheinend nicht verhindern.

Den höchsten Anstieg der angebotenen Mietpreise im zweiten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verzeichnete laut JLL Leipzig mit einem Plus von acht Prozent, gefolgt von Stuttgart (plus sieben Prozent). In Köln, Düsseldorf und Frankfurt bewegte sich der Anstieg zwischen vier und fünf Prozent.

Wesentlich schwächere Zuwachsraten wurden mit rund zwei Prozent in München und Berlin (plus ein Prozent) beobachtet. In Hamburg gaben die Mieten mit minus einem Prozent auf Jahressicht leicht nach. Besonders im zweiten Halbjahr 2015 waren die Zuwächse laut JLL im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wenig dynamisch.

Mietpreisbremse zeigt keine deutliche Wirkung

Bis auf Leipzig gilt die Mietpreisbremse mittlerweile in allen untersuchten Wohnungsmärkten. Nach ersten Beobachtungen seien allerdings keine deutlichen Auswirkungen erkennbar. Wichtiger für die allgemeine Mietpreisentwicklung scheint die nachfragebedingte Verlagerung der Mietpreisanstiege in bislang preisgünstigere Lagen und Städte zu sein.

Roman Heidrich, bei JLL Team Leader Residential Valuation Advisory Berlin ergänzt: „Zu beobachten war 2015, dass die Mietpreisbremse, die speziell in den nachgefragten innerstädtischen Teilmärkten eigentlich wirken sollte, von Mietern tatsächlich selten eingefordert wird. Mieter sind in den meisten Fällen bereit, die entsprechende Marktmiete zu zahlen, da eine gut gelegene und zeitgemäß ausgestattete Wohnung Mangelware ist.“ Eine abschließende Bilanz der Mietpreisbremse hält Heidrich derzeit aber für verfrüht.

Eigentumspreise deutlich gestiegen

Deutlich stärker zugelegt haben laut den Ergebnissen von JLL die Angebots-Kaufpreise für Eigentumswohnungen. Stuttgart verzeichnete mit plus 15,5 Prozent (3.340 Euro pro Quadratmeter) den stärksten Anstieg. Leipzig folgt mit einem Anstieg um 12,3 Prozent auf 1.500 Euro pro Quadratmeter. Auch auf dem Markt für Eigentumswohnungen kann Hamburg (3.790 Euro pro Quadratmeter) mit einem Anstieg von zwei Prozent lediglich leichte Zuwächse verzeichnen.

In Frankfurt ist der Preisanstieg mit 1,3 Prozent auf 3.950 Euro pro Quadratmeter ebenfalls eher verhalten. Der Markt in Berlin wächst um 9,1 Prozent auf 3.470 Euro pro Quadratmeter und bleibt damit weiterhin dynamisch. Trotz der vergleichsweise moderateren Entwicklung bleibe der Zuwachs bei den Kaufpreisen in den acht untersuchten Städten durchschnittlich doppelt so hoch wie bei den Mietpreisen.

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„Bei weiterhin hoher Nachfrage und günstigem Finanzierungsumfeld hält der Preisanstieg in den meisten Städten unvermindert an. Nur in Hamburg sind die Kaufpreise zum ersten Mal seit 2008 quasi auf gleichem Niveau geblieben. Ob dies in der Hansestadt bereits eine Stagnation der Preise ähnlich dem Mietmarkt markiert, bleibt abzuwarten“, so Sebastian Grimm, bei JLL Team Leader Residential Valuation Advisory Frankfurt. (kl)

Foto: Shutterstock

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