Commerzbank: Zielke ist Favorit für Blessing-Nachfolge

Bei der Commerzbank scheint die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Vorstandschef, Martin Blessing, beendet. Wie die „Welt am Sonntag“ am Freitag auf ihrer Internetseite schrieb, läuft alles auf den bisherigen Privatkundenvorstand Martin Zielke hinaus.

Die Commerzbank hat sich scheinbar auf einen neuen Vorstand geeinigt.

Der Manager sitzt seit 2010 im Vorstand der zweitgrößten börsennotierten deutschen Bank. Das schwache Filialgeschäft hat er in den vergangenen Jahren wieder auf Wachstumskurs gebracht. Ein Bank-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Der 53-jährige Diplom-Kaufmann würde damit das Rennen gegen eine Reihe interner und externer Kandidaten machen. Der Aufsichtsrat hatte lange auch nach einer Frau als Nachfolgerin für Blessing gesucht. An diesem Dienstag 08. März ist bei der Commerzbank Aufsichtsratssitzung. Dann wird mit einer Entscheidung gerechnet.

keine Vertragsverlängerung

Vorstandschef Blessing hatte den Aufsichtsrat im Herbst mit seiner Ankündigung überrascht, er werde seinen Ende Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Der heute 52-Jährige hatte die Führung der Bank Mitte Mai 2008 von Klaus-Peter Müller übernommen, der seither dem Aufsichtsrat des Instituts vorsitzt.

Blessing führte die Bank durch schwierige Zeiten. Gerade einmal gut 100 Tage nach seinem Amtsantritt übernahm die Commerzbank mitten in der Finanzkrise die kriselnde Dresdner Bank – und wurde in der Folge selbst zum Sanierungsfall. Der Staat rettete die deutsche Nummer zwei mit Steuermilliarden und wurde zur Sicherheit gleich größter Aktionär der Commerzbank.

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Milliardengewinn nach Sparkurs

Zuletzt hatte Blessing nach einem harten Sparkurs und dem Umsteuern etwa im Privatkundengeschäft einen Milliardengewinn und die erste Dividende seit 2007 verkündet. Für 2015 wies der teilverstaatlichte Konzern 1,06 Milliarden Euro Überschuss aus – fast vier Mal so viel wie ein Jahr zuvor.

250 Millionen Euro will die Bank ausschütten, der Vorstand stellte 20 Cent Dividende je Aktie in Aussicht. Das freut auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), denn rund 15 Prozent der Anteile liegen noch beim Bund. Beschlossen werden soll die Dividende bei der Hauptversammlung am 20. April.

Quelle: dpa-Afx

Foto: Shutterstock

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