US-Tochter der Deutschen Bank reißt erneut Fed-Stresstest

Die Deutsche Bank hat weiter Schwierigkeiten in den USA. Erneut scheitert ihre Tochter dort am Stresstest der Fed. Die Begründung der Aufseher fällt deutlich aus.

Die Deutsche Bank kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus.
Die Deutsche Bank kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus.

Schlechte Nachrichten für die Deutsche Bank: Zum zweiten Mal in Folge ist ihre US-Tochter beim Stresstest der amerikanischen Notenbank durchgefallen.

Risikomanagement löst Bedenken aus

Die Federal Reserve begründete dies am Mittwoch nach Börsenschluss mit „qualitativen Bedenken“ besonders beim Risikomanagement und bei internen Kontrollen.Die Fed hatte das Institut schon mehrfach kritisiert und es bereits 2015 wegen seines Risikomanagements durchfallen lassen. Nun erklärte die Fed, es gebe zwar Fortschritte, aber die Probleme blieben bestehen.Die Aufseher beanstanden in ihrem Bericht den Kapitalplan der Deutschen Bank zum einen wegen umfassender und substanzieller Schwächen. Der zweite Grund: Die Bank habe unzureichende Fortschritte darin gemacht, diese Schwächen auszumerzen und den Erwartungen der Aufseher zu genügen. Wegen des Nichtbestehens darf die US-Tochter keine Gewinne an die Mutter abführen.

Auch die US-Gesellschaft der spanischen Banco Santander bestand den Test nicht, auch sie fiel zum zweiten Mal in Folge durch. Morgan Stanley wurde nur unter Vorbehalt durch den Stresstest gewunken. Das Institut hat bis zum 29. Dezember Zeit, die kritisierten Schwächen abzustellen und seinen Kapitalplan zu verbessern. Alle anderen 30 Großbanken erhielten grünes Licht.

Für die Finanzinstitute geht es bei den Tests um Milliarden. Vom Urteil der Aufseher hängen unter anderem Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe ab.

Neue Finanzkrise soll verhindert werden

Die Stresstests der US-Notenbank sollen sicherstellen, dass sich eine schwere Finanzkrise wie nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers vor bald acht Jahren nicht wiederholt. Seitdem müssen sich die großen Banken schärferen Kontrollen und Regeln unterwerfen.

Dazu gehört, dass die Fed die Kapitalausstattung und die internen Abläufe bei den Banken unter die Lupe nimmt. Die Fed prüft die Robustheit der Banken, indem sie ein Krisenszenario durchspielt. Erst bei bestandenem Test darf eine Bank Geld, das überschüssig ist, an die Eigner ausschütten.

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Die sogenannten CCAR-Ergebnisse wurden am Mittwoch veröffentlicht, nachdem in der Vorwoche alle 33 getesteten Banken die erste Stufe bestanden hatten. Die Fed hatte erklärt, im Krisenfall hätten die Banken ausreichend Kapitalreserven.

Der CCAR-Test ist detaillierter und befasst sich unter anderem mit internen Prozessen. CCAR steht für „Comprehensive Capital Analysis and Review“. (dpa-AFX/tr))

Foto: Deutsche Bank


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