„Einheitsprodukt wird unterschiedlichen Versorgungslagen nicht gerecht“

Biometrie-Experte Gordon Hermanni, Leiter Vertriebsdirektion Nord bei der Zurich Gruppe Deutschland, erklärt im zweiten Teil des Cash.-Interviews, wie Zurich eine rechtskonforme Beratung sicherstellen möchte, warum er eine „BU für alle“ ablehnt und spricht über die Absicherung der Arbeitskraft über den Betrieb.

„Das Thema Arbeitskraftabsicherung wird immer präsenter in der Bevölkerung und Zurich ist mit einer breiten Produktpalette gut aufgestellt.“

Am Point-of-Sale kann es vielen Vermittlern gar nicht schnell genug gehen. Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner, um eine effiziente Beratung zu ermöglichen?

Hermanni: Wir unterstützen unsere Vertriebspartner an erster Stelle mit unserem Online-Rechner „Weblife“ und dem darin integrierten Risikoprüfungssystem „Zurich Riziko Check“. Dieses Tool ermöglicht die Durchführung einer schnellen Gesundheitsprüfung und die anschließende Annahmeentscheidung direkt beim Kunden. Hinzu kommt unser breites und kostenloses Schulungsangebot rund um die Arbeitskraftsicherung.

Ein kostenloser Beratungsnavigator der Berliner Kanzlei Wirth Rechtsanwälte ermöglicht eine rechtskonforme Beratung. Dabei wird in wenigen Schritten der Kundenbedarf analysiert, eine konkrete Produktempfehlung abgegeben und die Entscheidung dokumentiert. Der Ablauf für die Produktempfehlung ist durch die Rechtsanwaltskanzlei Wirth testiert. Damit haben alle Beteiligten die maximale Rechtssicherheit. Alle Informationen und Unterlagen sind auf unserer Seite www.mach-plus-mit-protection.de für unsere Geschäftspartner zugänglich.

Zurich gehört zu den ersten Gesellschaften im Markt, die eine Absicherung der Arbeitskraft über den Betrieb ermöglichen. Wie hat sich dieses Segment entwickelt?

Das Produkt „Team“ wird seit Oktober 2013 in Deutschland vertrieben und wurde bereits mehrfach von unabhängigen Juroren als innovativstes Versicherungsprodukt ausgezeichnet. Um die Innovationsführerschaft in diesem Produktsegment zu halten und auszubauen, wird das Produkt auch weiterhin fortlaufend auf die Bedürfnisse der Arbeitgeber zugeschnitten. Von den Vorteilen des Absicherungsmodells profitieren derzeit bereits insgesamt über 3.200 Mitarbeiter von namhaften Unternehmen.

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Mit welcher Erwartung schauen Sie auf das Jahr 2016 und darüber hinaus? Kann es der Versicherungswirtschaft gelingen, eine breite Versorgung der Bevölkerung vor dem Risiko des Verdienstausfalls zu erreichen – ohne dass der Staat, wie von Verbraucherschützern gefordert, eine „Berufsunfähigkeitsversicherung für alle“ vorschreibt?

Das Thema Arbeitskraftabsicherung wird immer präsenter in der Bevölkerung und Zurich ist mit einer breiten Produktpalette gut aufgestellt, um den Kundenerwartungen und -bedürfnissen eine entsprechende Lösung anbieten zu können. Ein Einheitsprodukt, wie das auf Initiative der Verbraucherschützer erwünscht wird, wird den unterschiedlichen Versorgungslagen nicht gerecht und ist daher aus unserer Sicht nicht zielführend. Hinzu kommt, dass nur eine private Absicherung den sofortigen Versicherungsschutz ermöglicht und auf die Wartezeiten – bis zu fünf Jahre in den gesetzlichen Sozialversicherungssystemen – verzichtet.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Florian Sonntag

Hier finden Sie Teil I des Interviews.

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