Der Wohnungsmarkt internationalisiert sich

Der Kauf einer selbstgenutzten Immobilie dürfte für viele Brexit-Umzügler erst nach einigen Jahren in Betracht kommen, sobald sie sich entscheiden, ihren Wohnsitz dauerhaft nach Frankfurt zu verlegen.

Doch nicht jeder wird pendeln: Beispielsweise hat die Deutsche Bank kürzlich für Schlagzeilen gesorgt, indem sie deutlich mehr Kindergarten- und Schulplätze im Rhein-Main-Gebiet reservieren ließ als üblich.

Dieser Fakt legt nahe, dass ein Teil der Brexit-Banker bereits in Kürze gemeinsam mit der Familie nach Frankfurt ziehen will. Diese potenziellen Mieter benötigen großflächigere Wohnungen im gehobenen Segment.

Beispiel zwei: Der Kapitalanleger

Der angekündigte Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wirkt sich allerdings auch auf eine andere Interessentengruppe aus: Zahlreiche sicherheitsorientierte Investoren aus dem Raum Asia Pacific interessieren sich für einen Immobilienkauf innerhalb der EU-Länder.

London oder New York verlieren aufgrund der vergangenen politischen Entwicklungen und zunehmenden Unsicherheitsfaktoren wie dem Brexit-Votum oder der Präsidentschaft Donald Trumps an Attraktivität.

Die deutschen Märkte in Berlin oder Frankfurt stellen für sie eine attraktive und risikoarme Alternative dar. Berlin ist nicht nur eine der zukunftsfähigsten Städte in ganz Europa, auch die Wertzuwächse bei Premiumwohnungen sind höher als in München, Paris oder auch New York.

Marktzugänge für Investoren

Die Frankfurter Skyline hingegen ist in ganz Deutschland einzigartig und ständig kommen in Form moderner Wohnhochhäuser neue Prestigeobjekte hinzu. Kapitalanleger aus dem Raum Asia Pacific kennen diese in Deutschland noch neuartige Wohnform aus ihrer Heimat und schätzen sie.

Vor allem dann, wenn der Entwickler beim Grundriss auf wichtige Details geachtet hat. Beispielsweise sollte die Balkontür von der Eingangstür aus nicht sichtbar sein: Gemäß der Harmonielehre Feng Shui bringt das Unglück.

Zudem etablieren globale Immobiliendienstleister nach und nach ein Netzwerk zwischen Maklern, die in der Heimat der Kapitalanleger agieren, und dem jeweiligen Vertrieb am Investmentstandort. Das schafft weitere Marktzugänge für internationale Kapitalanleger.

Internationales Kulturangebot

Es gibt natürlich die Möglichkeit, dass die Investoren exakt das Mikroapartment erwerben, in das der britische Business Traveller aus dem vorherigen Beispiel eingezogen ist.

Ein weiterer Grund, der für dieses Szenario spricht, ist die internationale Community Frankfurts, die sowohl ein breites angelsächsisches als auch asiatisches Kulturangebot mit großem Identifikationspotenzial beinhaltet.

Zwei prominente Beispiele sind der Chinesische Garten, der als Rückzugsort bis über die Stadtgrenzen hinaus berühmt ist, beziehungsweise das English Theatre, das größte englischsprachige Theater auf dem europäischen Festland.

Beispiel drei: Der Selbstnutzer

Was in der britischen Finanzbranche geschieht, ereignet sich in den USA im Start-up-Sektor. Zahlreiche junge IT-Unternehmen wandern aus dem Silicon Valley ab und suchen einen neuen Firmensitz in Europa.

Die Gründe dafür sind vielfältig – sei es der wirtschaftliche Protektionismus oder die restriktive Einwanderungspolitik Donald Trumps, die es erschwert, gut ausgebildete Fachkräfte einzustellen, oder die Verfügbarkeit von erschwinglichen Büroräumen und attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten.

Besonders die Start-up-Hochburg Berlin rückt immer stärker in den Fokus der aufstrebenden US-Unternehmen. Schließlich ist die Digitalwirtschaft inklusive der Bereiche Information und Kommunikation einer der wichtigsten Wirtschaftsmotoren der Spreemetropole – einer von sieben neuen Jobs entsteht in diesem Sektor.

Seite drei: Gutes Bildungsangebot in Berlin

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