Hammond: Brexit-Abkommen zu Finanzbranche in beiderseitigem Interesse

Die britische Regierung will die EU weiterhin von einem Freihandelsabkommen unter Einbeziehung von Finanzdienstleistungen überzeugen. Das geht aus vorab veröffentlichten Auszügen einer Rede des britischen Schatzkanzlers Philip Hammond hervor.

Brexit
Sowohl Brüssel als auch der französische Finanzminister zeigen sich aktuell skeptisch gegenüber den Vorschlägen.

Die Rede des Schatzkanzlers war ursprünglich für Mittwochnachmittag angekündigt. „Es ist nicht nur möglich, Finanzdienstleistungen in ein Handelsabkommen einzubeziehen, sondern es ist auch sehr in unserer beider Interesse, das zu tun“, wird Hammond zitiert.

Auch Premierministerin Theresa May hatte sich vergangene Woche bei einer Grundsatzrede zu den künftigen Beziehungen mit der EU für einen möglichst weitgehenden gegenseitigen Marktzugang für Finanzdienstleistungen ausgesprochen. Dafür sollten die Regeln auf beiden Seiten so gestaltet werden, dass „dieselben regulatorischen Ergebnisse“ erreicht werden.

EU-Vertreter lehnen Vorschläge ab

Brüssel hat sich bisher zu den Vorschlägen skeptisch gezeigt. Noch am Mittwoch wollte EU-Ratspräsident Donald Tusk seinen eigenen Entwurf für Verhandlungsleitlinien vorlegen.

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hatte die Vorschläge aus London bereits am Dienstag in einem Interview mit dem BBC-Radio abgelehnt. Es müsse ein „gutes Abkommen“ mit Großbritannien geben, Finanzdienstleistungen könnten aber nicht Teil davon sein, so Le Maire.

Großbritannien wird die EU im März 2019 verlassen. Nach einer etwa zweijährigen Übergangsphase müssen in Großbritannien ansässige Banken und Finanzdienstleister damit rechnen, ihre Dienste nicht mehr ohne Weiteres in der EU anbieten zu können. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

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