Immer weniger Volks- und Raiffeisenbanken

Traditionell sind die Genossenschaftsbanken sehr stabil, von der Finanzkrise 2008 waren sie kaum betroffen. Burghof moniert in diesem Zusammenhang das Vorgehen der europäischen Bankenaufsicht. Dieses sollte eigentlich an Größe und Komplexität der Bank orientiert sein.

Bedeutet: Große Banken mit hohem Systemrisiko sollten eigentlich auch relativ höhere Aufsichtskosten tragen müssen. „Genau das leistet die leider überhaupt nicht“, sagt Bankenexperte Burghof.

„Diese verursacht hohe Fixkosten, die alle treffen, ob groß oder klein. Damit drängt die Aufsicht kleine Banken zur Vergrößerung.“ Das sei kontraproduktiv – „denn damit erzeugt die Aufsicht genau das, was sie eigentlich verhindern sollte: ein systemisches Risiko.“

Kleine Banken leiden unter Belastung

Die regionalen Banken würden größer und die örtliche Bindung gehe verloren. „Es ist nicht der Markt, der die Fusionen treibt, es ist die Aufsicht“, sagt Burghof. „Wir haben ein gut funktionierendes System. Unsere Banken sind nicht zu klein, Größe und hohe Gewinne kein Zeichen von Effizienz.“

Dass die Regulierung kleine Banken im Verhältnis mehr belastet als große Geldhäuser, wird auch in der Branche so gesehen: „Die Banken müssen verstärkt Fachkräfte einstellen, um die gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Compliance, oder Marktfolgetätigkeiten zu erfüllen“, sagt GVB-Präsident Gros in München.

„Die Spezialisten sind rar gesät, es wird zunehmend zur Herausforderung, diese Fachkräfte zu bekommen.“ Damit bleibe auch weniger Zeit für die Marktbearbeitung.

Seite drei: Rückgang auch bei Sparkassen

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