Die Versicherungsgruppe die Bayerische und das Tech-Unternehmen Muffintech starten ein gemeinsames Pilotprojekt zur digitalen Unterstützung von Antragsprozessen. Im Mittelpunkt steht der KI-Assistent „LEA“, der Kundinnen und Kunden durch den Online-Abschlussprozess führt. Gestartet wird im Bereich Zahnzusatzversicherung.
Unterstützung im digitalen Abschlussprozess
LE, eine Abkürzung für „Liefert. Einfach. Antworten.“, kommt im Rahmen des Pilotprojekts erstmals aktiv in der digitalen Antragstrecke zum Einsatz. Der Assistent begleitet Nutzerinnen und Nutzer durch alle Schritte des Online-Abschlusses, beantwortet Fragen und gibt kontextbezogene Hilfestellungen. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Informationen, sondern auch um die Erklärung konkreter Eingabefelder und Abläufe, erläutert der Versicherer.
„LEA beantwortet Fragen genau in dem Moment, in dem sie entstehen. So wird der digitale Abschluss für unsere Kundinnen und Kunden einfacher, intuitiver und schneller. Alternativ erhält unser Vermittler einen sehr gut vorqualifizierten Lead mit hoher Abschlusswahrscheinlichkeit“, erklärt Joachim Zech, Geschäftsführer der Bayerischen Online-Versicherungsagentur und -Marketing GmbH (BOAM).
Fachlich fundierte Antworten durch zertifiziertes Wissen
Die technische Grundlage für „LEA“ liefert der Muffintech Insurance Core, ein KI-Modul, das zusammen mit der Going Public! Akademie für Finanzberatung entwickelt wurde. Es basiert auf den offiziellen Lerninhalten zur Qualifikation nach § 34d GewO. Im Rahmen eines standardisierten Tests, der einer IHK-Prüfung nachempfunden ist, erreichte das System beachtliche 98 Prozent der möglichen Punkte. Damit liegt es deutlich über dem Durchschnitt realer Prüfungsteilnehmer, betont die Bayerische.
„Das zeigt, dass LEA nicht nur einfache Servicefragen beantworten kann, sondern auch fundierte, fachlich belastbare Auskünfte zu Produkten und Beratungssituationen gibt“, so das Unternehmen. Ziel sei es, Kunden gut informiert durch den Prozess zu führen und gleichzeitig Vermittler zu entlasten, die sich so stärker auf persönliche Beratung konzentrieren könnten.
Premiere für den Einsatz von KI zur Verkaufsunterstützung
Für Muffintech markiert das Projekt eine neue Phase in der Nutzung von KI im Versicherungsbereich. Während das Unternehmen bislang vor allem im Kundenservice tätig war, ist „LEA“ die erste Lösung, die explizit den Verkaufsprozess unterstützt. „Versicherungen sind komplex, und genau hier kann unsere KI-Technologie ansetzen“, sagt Simon Moser, CEO von muffintech. „Mit LEA bringen wir die Möglichkeiten von Conversational AI auf ein neues Level: weg von reinen Service-Anwendungen hin zur gezielten Verkaufsunterstützung.“
Auch Martin Gräfer, Vorstandsvorsitzender der BA die Bayerische Allgemeine, sieht in der Zusammenarbeit einen Fortschritt für den digitalen Vertrieb: „Mit LEA setzen wir einen neuen Maßstab für den digitalen Versicherungsabschluss. Unser Ziel ist es, den Online-Prozess so einfach und verständlich wie möglich zu gestalten. KI kann hier einen echten Mehrwert schaffen, indem sie Kundinnen und Kunden individuell begleitet, Fragen in Echtzeit beantwortet und Unsicherheiten ausräumt.“ Gleichzeitig stellt Gräfer klar: „Die persönliche Beratung steht über allem. Wir sehen LEA als wertvolle Ergänzung, nicht als Ersatz.“
Die Bayerische will mit dem Pilotprojekt ihre digitale Strategie weiterentwickeln. Dabei bleibt der Fokus auf einem hybriden Modell aus Technologieeinsatz und persönlicher Kundenbeziehung. Die nächste Ausbaustufe des KI-Assistenten im Bereich Hausratversicherung soll in wenigen Wochen folgen.