Downgrade der USA – bald Junkbonds?

3D-Illustration einer zerrissenen und zerrissenen Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika vor einem dunklen wolkenverhangenen Himmel
Foto: PantherMedia/Burgstedt
Gehen die Herabstufungen der US-Bonität weiter?

Für einen deutlichen Dämpfer an den Märkten sorgte die überraschende Verschlechterung der Bonitätseinschätzung der USA durch die Ratingagentur Fitch. Nur der Start für weirere Herabstufungen?

Fitch hat ihr Rating für die USA von „AAA“ um eine Stufe auf nun „AA+“ gesenkt. Von den drei großen Ratingagenturen Standard & Poor’s, Fitch und Moody’s bescheinigt nur noch letztere den USA die höchste Kreditqualität. Begründet wurde die Entscheidung mit dem steigenden Haushaltsdefizit, der ausufernden Staatsverschuldung und den zunehmenden politischen Blockaden wie beispielsweise bei der Anhebung der US-Schuldenobergrenze.

Auch wenn die USA noch weit davon entfernt sind, als sogenannte „Junkbonds“ beziehungsweise „Ramschanleihen“ zu gelten, erhöhte die Ratingverschlechterung die Zweifel, ob US-Staatsanleihen weiterhin ihren Status als „sicherer Hafen“ behalten werden. Die Unsicherheit führte neben rückläufigen Aktienkursen auch zu einem deutlicheren Renditeanstieg und das nicht nur in den USA.

Obwohl Bundesanleihen in diesem Umfeld eigentlich hätten profitieren sollen, zeigten auch sie fallende Kurse und dementsprechend steigende Renditen. Wir beobachten die aktuelle Entwicklung mit großer Spannung und würden die unseres Erachtens vorübergehenden Verwerfungen für den Kauf länger laufender Anleihen hoher Qualität nutzen. Vor allem Papiere von supranationalen Institutionen oder quasi staatlichen Emittenten weisen höhere Attraktivität auf.

2023-08-11 Finanzmarkt aktuell der Weberbank

Autor Jan Gengel, CEFA, CIIA, ist Portfoliomanager bei der Weberbank.

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