Interesse von Spezialfonds-Investoren an Einzelhandelsobjekten lässt nach

Wichtigster Grund für Investments in Immobilien-Spezial-AIF ist inzwischen die Nutzung von spezifischen Chancen an den Immobilienmärkten, die von 37 % der Befragten genannt wurde, während 33 % von ihnen primär Risikodiversifikation im Portfolio anstreben. Inflationsschutz wird von 20 Prozent der Befragten als Hauptmotiv genannt und liegt damit an dritter Stelle, nachdem dieser Aspekt im zweiten Halbjahr 2022 noch an erster Stelle gestanden hatte.

Als größte Herausforderung im Zusammenhang mit Investitionen in Immobilien-Spezial-AIF nannten 37 % der Befragten diesmal hohe Immobilienpreise beziehungsweise geringe Anfangsrenditen (H2/2022: 13 %). Zweitwichtigste Herausforderung ist inzwischen die von 27 % der Befragten genannte Finanzierung von Immobilieninvestments (H2/2022: 20 %). Dagegen ist das Risiko von Preis- und Mietrückgängen nur noch für 17 % die größte Herausforderung (H2/2022: 40 %) und lag damit gleichauf mit einem geringen Angebot an geeigneten Objekten (H2/2022: 27 %).

Bei der Frage nach dem Interesse am Kauf von Anteilen an Immobilien-Spezial-AIF über den Zweitmarkt ergab sich mit einem Durchschnittswert von 6,51 Punkten ein etwas geringerer, aber – ausgehend von einer „Null-Linie“ bei 6,0 – weiterhin deutlich positiver Wert (H2/2022: 7,13 Punkte). Bezogen auf das Interesse am Verkauf von Anteilen über den Zweitmarkt war das Interesse mit 6,44 Punkten so ausgeprägt wie noch in keiner vorherigen Befragung (H2/2022: 6,13 Punkte). Zudem haben sich die Angaben für das Interesse am Kauf beziehungsweise Verkauf spürbar aneinander angenähert.

Inflationsrate von 2,5 bis 5,0% erwartet

Im Rahmen der aktuellen Fragen wurden die Befragten diesmal um ihre Einschätzungen bezüglich der Entwicklung der Inflationsrate und des Zinsniveaus sowie der daraus resultierenden Einflüsse auf ihre Allokation in Immobilien-Spezial-AIF gebeten, und zwar jeweils auf Sicht von 12 Monaten und mittelfristig. Dabei zeigte sich, dass knapp drei Viertel der Befragten kurzfristig mit einem deutlichen Rückgang der Inflationsrate rechnen. Knapp ein Viertel erwartet ein annäherndes Gleichbleiben, während niemand von einer weiteren Zunahme der Inflation ausgeht.

Mittelfristig rechnen 80 % der Befragten mit durchschnittlichen Inflationsraten von circa 2,5 bis 5,0%, während jeweils nur eine Minderheit eine geringere oder höhere Inflation erwartet. Bei den Zinsen rechnet eine deutliche Mehrheit von 80 % kurzfristig mit einem Verharren auf aktuellem Niveau; mittelfristig erwarten dies nur 53 %, während 40 % einen deutlichen Rückgang der Zinsen erwarten.

Bezüglich der Anpassung der Allokation aufgrund der Inflationsentwicklung gab es nahezu keinen Unterschied zwischen der kurz- und mittelfristigen Betrachtung. In beiden Fällen können sich rund zwei Fünftel der Befragten eine Erhöhung ihrer Allokation in Immobilien-Spezial-AIF vorstellen, während rund drei Fünftel keine Veränderung planen. Aufgrund der Zinsentwicklung wollen sowohl kurz- als auch mittelfristig rund ein Fünftel der Befragten ihre Allokation in Immobilien-Spezial-AIF reduzieren, für die Mehrheit von vier Fünfteln hat das Zinsniveau hingegen keinen Einfluss auf die Allokation.

„Grundsätzlich positive Sicht auf Immobilien-Spezialfonds“

„Insgesamt zeigt sich bei den institutionellen Investoren eine grundsätzlich positive Sicht auf Immobilien-Spezialfonds, wobei sich mit Blick auf die präferierten Assetklassen und Zielmärkte eine zunehmende Differenzierung abzeichnet. Während bisherige Kern-Assetklassen weniger gefragt waren als zuvor, konnten einige bisherige Nischen wie Unternehmensimmobilien oder drittverwendungsfähige Verwaltungsbauten zuletzt offenbar immer mehr Interesse auf sich lenken“, sagt Dr. Sven Helmer, Managing Director von Lagrange.

„Während die Inflation die Immobilienfondsallokation positiv beeinflusst, haben die Zinsen darauf einen spürbar geringeren Einfluss. Zudem etabliert sich der Erwerb oder Verkauf von Spezialfonds-Anteilen über den Zweitmarkt immer stärker als Alternative zum Erstmarkt“, so Helfer weiter. Die befragten Unternehmen kommen insbesondere aus den Bereichen Versicherungen, Banken, Pensionskassen und Versorgungswerke.

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