EXKLUSIV

Interview Gordon Grundler (Primus Valor): „Wir denken in Zyklen, nicht an Spekulationen“ 

Grundler: „Werthaltige Stabilität“ bedeutet für uns: Substanz, Potenzial und Nachhaltigkeit. Wir investieren in reale Werte, die unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen langfristige Sicherheit bieten. Unsere Immobilien sind kein Spekulationsobjekt, sondern Teil eines stabilen Portfolios. Durch aktives Management, energetische Optimierung und soziale Durchmischung schaffen wir echten Mehrwert – für Mieter wie für Anleger. So konnten wir schon zahlreiche weltwirtschaftliche und politische „Unwetter“ seit dem Start unserer Fonds-Reihe „ImmoChance Deutschland“ im Jahr 2007 erfolgreich durchstehen.

Aktuell werben Sie auch mit dem Ansatz des antizyklischen Investierens. Was bedeutet das konkret und wie gehen Sie damit um, dass stets erst in der Rückschau verlässlich zu beurteilen ist, ob eine Investition tatsächlich antizyklisch war?

Grundler: Antizyklisch zu investieren heißt, genau dann einzusteigen, wenn andere abwarten – also in Phasen niedriger Preise und verhaltener Marktstimmung. Diese Strategie erfordert Mut, Erfahrung und eine langfristige Perspektive. Natürlich lässt sich der perfekte Einstiegszeitpunkt nie exakt bestimmen. Doch Rückblicke auf vergangene Marktzyklen zeigen: Wer in Phasen der Verunsicherung investiert hat, konnte überdurchschnittliche Renditen erzielen. Deshalb handeln wir nicht aus Bauchgefühl, sondern auf Basis fundierter Analysen und mit langfristiger Überzeugung.

Welchen zeitlichen Horizont sehen Sie für Ihre Fonds und Investoren, um den aktuellen Marktzyklus am Ende wirklich erfolgreich genutzt zu haben?

Grundler: Unsere Fonds sind auf Laufzeiten zwischen sieben und zehn Jahren ausgelegt. Das gibt uns den nötigen Spielraum, um Marktschwankungen auszusitzen, Objekte strategisch zu entwickeln und bei guter Marktlage zu veräußern. Wer heute investiert, partizipiert sowohl am günstigen Einstieg als auch am möglichen Aufschwung in einigen Jahren. Kurzfristige Spekulationen sind nicht unser Ansatz – wir denken in Zyklen und gestalten diese aktiv mit.

Der Begriff Zyklus impliziert, dass er sich üblicherweise wiederholt – gab es bereits ähnliche Marktsituationen in der Vergangenheit?

Grundler: Ja, Immobilienmärkte sind zyklisch. Nach der Finanzkrise 2008/09 etwa folgte eine Phase fallender Preise, bevor eine langjährige Hausse einsetzte. Auch Anfang der 2000er Jahre erlebte Deutschland eine Phase der Marktkonsolidierung. Heute sehen wir Parallelen, insbesondere was das antizyklische Potenzial betrifft. Wer damals zur rechten Zeit investiert hat, konnte überdurchschnittlich profitieren. Die Geschichte wiederholt sich nicht eins zu eins – aber sie reimt sich.

Wie die Vorgängerfonds setzt auch ihr aktueller Fonds ICD 14 R+ nicht allein auf die allgemeine Marktentwicklung, sondern auch auf die Aufwertung der Objekte. Welche Maßnahmen setzen Sie konkret um, um den Wert Ihrer Immobilien zu steigern?

Grundler: Wir verfolgen einen klaren Value-Add-Ansatz. Das heißt: Wir kaufen Objekte mit Verbesserungspotenzial – sei es energetisch, baulich oder mieterseitig. Dazu zählen unter anderem: Heizungsmodernisierungen, Dämmmaßnahmen, neue Fenster, Türen et cetera sowie teilweise auch Grundrissoptimierungen. Gleichzeitig investieren wir in Außenanlagen, Fahrrad- und PKW-Stellplätze, Garagen. So steigern wir nicht nur den Objektwert, sondern auch die Wohnqualität – und sichern stabile Mieteinnahmen.

Wie verändert die ESG-Regulierung Ihre Investitionsstrategie und welchen Stellenwert haben energetische Maßnahmen aktuell in Bezug auf die Wertsteigerung – sind sie eher Pflicht oder Kür?

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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