Kreditzinsen steigen, Bauzinsen stagnieren

Kleine Häuser auf gestapelten Geldstücken
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Häuslebauern dürfte die Entwicklung der aktuellen Bauzinsen keine Freude bereiten.

Die Bauzinsen seit Jahresbeginn 2022 um 123 Prozent gestiegen, der Privatkreditindex liegt im Februar 2023 bei 3,82 Prozent. Die Zinsschritte der Notenbanken zeigen Folgen.

Wer einen Privatkredit benötigt, muss jetzt noch etwas tiefer in die Tasche greifen. Der durchschnittliche Mindest-Sollzins beziehungsweise Werbezins lag zum Stichtag 1. Februar 2023 bei 3,822 Prozent – etwas mehr als 2,00 Prozent über dem Vormonat.

Der 2/3-Zins für einen Kredit kletterte um rund 0,89 Prozent auf 5,844 Prozent an. Das ergab die monatliche Erhebung von Kreditvergleich.net. Das Fachportal berechnet die Werte auf Basis der entsprechenden Angaben von 40 Anbietern. Bemerkenswert: In den vergangenen zwölf Monaten zogen der Werbezins und der 2/3-Zins deutlich an. Ersterer stieg um fast 34 Prozent im Vergleich zum Februar 2022, der 2/3-Zins sogar um 58 Prozent.

Eine Übersicht über die Zinsentwicklung der letzten 12 Monate findet sich unter https://www.kreditvergleich.net/statistiken/zinsentwicklung-bei-krediten/

Werbezinsen der Baufinanzierung liegen bei 3,08 Prozent

Häuslebauern dürfte die Entwicklung der aktuellen Bauzinsen ebenfalls keine Freude bereiten. Zu Monatsbeginn Februar 2023 landete der Durchschnittswert der Mindest-Sollzinsen bei 3,08 Prozent – etwas unterhalb des Höchstwerts aus dem Oktober 2022 (3,44 Prozent), allerdings stabil auf einem Niveau über drei Prozent und mit der Tendenz wieder etwas zu steigen. Diese Daten basieren auf den Angaben von 13 Baufinanzierern, die monatlich ausgewertet werden. 

Höchststände der Bauzinsen noch nicht in Sicht

„Zwar sind die Bauzinsen seit Beginn des Jahres 2022 um fast sagenhafte 123 Prozent in die Höhe geschossen, aber von den Höchstständen der Jahre 2007 bzw. 2008 sind wir noch ein gutes Stück entfernt“, so Daniel Franke, Betreiber von Kreditvergleich.net. Schwierig werde eine Baufinanzierung derzeit insbesondere für Bauherren, die keinen oder nur einen geringen Eigenkapitalanteil mitbringen. „Selbst die vielfach vorgehaltenen 20 Prozent können zu wenig sein“, erklärt Franke weiter.

Im Fall von Anschlussfinanzierungen dürften Kunden eher in fünf bis zehn Jahren vor einer Herausforderung stehen. Dann sind all jene Häuslebauer dran, die ihre Immobilien in den Jahren 2016 bis 2022 fast zum Nulltarif finanziert haben.

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