Warum die Todesfallabsicherung den Impuls aus der Beratung braucht

Daniel Pytiak, Chief Commercial Officer bei Dela
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Daniel Pytiak, Chief Commercial Officer bei Dela

Wie steht es um das persönliche Risikoempfinden der Menschen in Deutschland? Und was heißt das in Bezug auf das Handeln bei wichtigen Vorsorgethemen wie der Absicherung des Todesfallrisikos? Diesen und weiteren Fragen ist das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Dela Lebensversicherungen nachgegangen. Von Daniel Pytiak.

Die Ergebnisse der neuen Dela-Studie weisen auf eine große Lücke zwischen gefühlter und gelebter Absicherung hin – insbesondere beim Todesfallrisiko. Von den 1.034 Teilnehmern verfügen lediglich 13 Prozent über eine Risikolebensversicherung und zwölf Prozent über eine Sterbegeldversicherung. Eine Erklärung dafür findet sich im Risikoempfinden der Deutschen (siehe Grafik). Darin haben medial präsente und eher abstrakte Risiken wie Naturkatastrophen, Pandemien und politischer Extremismus weitaus mehr Gewicht als persönliche Risiken wie Berufsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit. Dass sie vom vorzeitigen Ableben des Ehepartners oder Lebensgefährten betroffen sein könnten, empfinden lediglich 21 Prozent als wahrscheinlich.

Ähnlich gering wird der eigene vorzeitige Tod eingestuft: Nur 28 Prozent der Befragten fürchten sich davor. Dabei kann das plötzliche Ableben des Partners die eigene finanzielle Existenz bedrohen. Doch das scheint vielen Menschen nicht bewusst zu sein – dies spiegeln auch die Gründe für den Abschluss einer Risikolebensversicherung wider: 42 Prozent derer, die eine Risikolebensversicherung haben, nannten hier den Kauf von Wohneigentum oder die Aufnahme eines Kredites. Für 17 Prozent war die Geburt eines Kindes und für 14 Prozent ein Sterbefall im persönlichen Umfeld das Motiv für den Abschluss.

Makler und Vermittler sollten die Ergebnisse zum Anlass nehmen, ihren Kunden aufzuzeigen, dass die Risikolebensversicherung für jeden Menschen relevant ist, der seine eigene und die Existenz seiner Angehörigen finanziell abgesichert wissen möchte – beispielsweise dann, wenn der Hauptverdiener einer Familie plötzlich verstirbt. Eine ausreichende Absicherung ist von existenzieller Bedeutung für die Hinterbliebenen.

Bei wichtigen Vorsorgeentscheidungen ist persönlicher Rat nötig

Wie wichtig die Aufklärung über diese existenziellen Risiken ist, zeigt ein weiteres Ergebnis der Studie: Von den 87 Prozent, die bisher über keine Risikolebensversicherung verfügen, sehen es 73 Prozent als unwahrscheinlich an, in Zukunft eine abzuschließen. Darauf, wie wichtig der Faktor Mensch bei wichtigen Vorsorgeentscheidungen und dem Abschluss entsprechender Produkte ist, weisen die folgenden Zahlen hin: 33 Prozent der Befragten, die eine Risikolebensversicherung abgeschlossen haben, taten dies über ihren Versicherungsmakler und 16 Prozent über ihren Bankberater.

Weitere 21 Prozent schlossen direkt online oder telefonisch bei ihrer Versicherung und 19 Prozent über ein Vergleichsportal ab. Demnach stellt die Familienabsicherung in Verbindung mit einer Risikolebensversicherung für Makler und Vermittler einen nachhaltigen Türöffner für eine umfassende Beratung zu wichtigen Vorsorgethemen dar.

Handlungsbedarf bei Vorsorgeverfügungen

Zu den Vorsorgethemen gehört auch der Hinweis auf wichtige Vorsorgedokumente. Die aktuelle Studie macht eine Diskrepanz zwischen Kenntnis einerseits und Handeln andererseits deutlich: 73 Prozent der Befragten kennen das Testament als Dokument der Nachlassregelung. Ähnlich hoch ist mit 72 Prozent die Kenntnis über die Patientenverfügung und auch der Organspendeausweis beziehungsweise die Organspendeverfügung sind mit 66 Prozent vielen Menschen ein Begriff.

Anders sieht es bei der wichtigen Vorsorgevollmacht aus, die lediglich etwas mehr als die Hälfte kennen. Dabei ist gerade sie ein zentrales Dokument, das darüber entscheiden kann, wer einen Menschen im Falle eines schweren Unfalls rechtlich vertreten und in seinem Sinne agieren darf.
Wie ausschlaggebend auch hier ein Impuls aus der Beratung ist, lässt sich ebenfalls aus der Studie ablesen: Selbst von den Menschen, die Vorsorgedokumente kennen, haben nur die wenigsten diese Dokumente auch angelegt. Gerade einmal 31 Prozent derjenigen, die Kenntnis von einer Patientenverfügung haben, haben auch eine verfasst. Ähnlich gering sind die Zahlen bei den anderen Vorsorgedokumenten.

Bestattungskosten werden von vielen Menschen unterschätzt

Auch wenn laut unserer Studie für rund 40 Prozent der Deutschen die Themen Tod und Sterben in der deutschen Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema sind, haben sich bereits mehr als zwei Drittel der Befragten einmal Gedanken zum eigenen Tod gemacht.

Ähnlich wie bei der Risikolebensversicherung haben jedoch auch hier nur wenige Befragte eine Versicherung abgeschlossen oder eine Vereinbarung mit einem Bestattungsinstitut getroffen, die für die finanzielle und organisatorische Absicherung der Bestattung und Trauerfeier sorgen. 88 Prozent der Befragten verfügen über keine Sterbegeldversicherung. Von diesen sehen es auch 70 Prozent als unwahrscheinlich an, eine solche Versicherung abzuschließen.

Und nur rund zehn Prozent hat überhaupt Vorbereitungen für die eigene Bestattung und Trauerfeier getroffen. Vielen Menschen fehlt offenbar das Bewusstsein und auch die Kenntnis darüber, welche Belastungen und Kosten auf ihre Angehörigen im Todesfall zukommen können. 13 Prozent haben gar keine Vorstellung von den Kosten einer Bestattung. 39 Prozent schätzen die Kosten für eine Bestattung auf bis zu 5.000 Euro, 26 Prozent auf 5.000 bis 7.000 Euro.

Gerade einmal zehn Prozent liegen mit ihrer Schätzung von 7.000 bis 9.000 Euro im Rahmen der aktuellen Bestattungskosten. Diese belaufen sich in Deutschland aktuell auf durchschnittlich 6.000 bis 8.000 Euro. Wie notwendig Aufklärung und Beratung sind, zeigt sich auch darin, dass rund 30 Prozent der Befragten nach wie vor davon überzeugt sind, dass der Staat beziehungsweise die gesetzlichen Krankenkassen einen Beitrag zu den Bestattungskosten leisten.

Dabei zahlen die Krankenkassen diese bereits seit 2004 nicht mehr. Insofern sind die Ergebnisse unserer aktuellen Studie aufrüttelnd und einmal mehr ein Appell an Makler und Vermittler, sich der umfassenden Beratung zur Absicherung des Todesfallrisikos anzunehmen. Auch wenn Tod und Sterben hierzulande nach wie vor ein Tabuthema sind.

Autor Daniel Pytiak ist Chief Commercial Officer bei den Dela Lebensversicherungen.

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