Absicherung: Worauf zu achten ist, damit der Motorsport-Sommer erfolgreich wird

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Einer der häufigsten Fehler bei der Absicherung von Motorsport-Events ist eine zu niedrige Versicherungssumme.

Wenn es um den Motorsport geht, ist Versicherung das A und O. Sie sichert sowohl Veranstalter als auch Teilnehmer und Zuschauer vor möglichen Risiken ab. Doch was ist das richtige Paket? Marktkommentar von Horst Graef, MRH Trowe

Die Corona-Pandemie hat die Eventbranche besonders hart getroffen. Vor allem jene Events, die in ihrer Vorbereitung viel Zeit und Geld kosten. Wie der Motorsport. Viele Veranstaltungen fielen in den vergangenen zwei Jahren aus. Zahlreiche Veranstalter sind infolge der Krise insolvent gegangen. Nur spärlich laufen die Planungen wieder an, obwohl jetzt zu Jahresbeginn der Startschuss für die Eventplanung 2023 fällt. Die Kassen sind klamm, die Events müssen vorfinanziert werden. Da wird gespart, wo es geht. Doch bitte nicht am falschen Ende. 

Wenn es um den Motorsport geht, ist Versicherung das A und O. Sie sichert sowohl Veranstalter als auch Teilnehmer und Zuschauer vor möglichen Risiken ab. Aber leider passiert es oft, dass bei der Versicherung von Motorsport-Events Fehler gemacht werden, die verheerende Folgen für die Betroffenen, aber auch die Verantwortlichen haben können. Daher ist es wichtig, ein Versicherungspaket abzuschließen, das perfekt auf das Event abgestimmt ist. Doch was ist das richtige Paket? 

Während etablierte Motorsport-Veranstalter eigene Abteilungen mit der Absicherung betrauen, wenden sich vor allem die kleinen Veranstalter und Vereine bei dieser Frage gern an ihren Versicherungsmakler vor Ort. Der ist aber nur selten im Bereich Motorsport spezialisiert und wendet sich im Idealfall selbst an einen Spezialmakler mit Expertise im Motorsport. 

Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Veranstaltungen nicht richtig versichert sind. Denn gerade in finanziell schwierigen Zeiten ist die Versuchung groß, Geld zu sparen, wo es geht. Doch eine günstige Police ist selten die beste.

Worauf ist zu achten, damit der Motorsport-Sommer 2023 erfolgreich wird:

1. Die richtige Versicherungssumme: Einer der häufigsten Fehler bei der Absicherung von Motorsport-Events ist eine zu niedrige Versicherungssumme. Um diesen Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, sich zunächst ein genaues Bild des Events vor Augen zu führen. Dazu gehören Größe, Gebiet, Anzahl der Zuschauer und Teilnehmer, Professionalität des Veranstalters sowie die getroffenen Sicherungsmaßnahmen. Aufgrund dieser Informationen kann die Versicherungssumme dann bestimmt werden, am besten aus Erfahrung des Spezialmaklers in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter oder des anfragenden Maklers.

2. Die richtige Bezeichnung des Events: Ein weiterer Fehler ist die falsche Deklaration des Events. Auch hier sollen Prämien gespart werden. Beispielsweise wird ein Trackday als Fahrsicherheitstraining deklariert, was im Schadenfall jedoch zur Ablehnung der Versicherung führen und somit erhebliche finanzielle Belastungen oder sogar eine Insolvenz des Veranstalters verursachen kann.

3. Das richtige Sicherheitskonzept: Ein weiterer wichtiger Faktor bei Motorsport-Events ist die Sicherheit. Ein guter Versicherungsmakler betrachtet bei der Planung des Versicherungsschutzes auch das Sicherheitskonzept. Je besser die Sicherungsmaßnahmen sind, desto besser ist die Verhandlungsposition im Falle eines Schadensfalles vor Gericht. Unzureichende Sicherungsmaßnahmen können jedoch zu einer Mithaftung führen, trotz Abnahme durch Stadt oder der zuständigen Sporthoheit.

4. Die Absicherung des Rahmenprogramms: Es ist ebenfalls wichtig, das Rahmenprogramm eines motorsportlichen Events bei der Versicherung mit abzudecken, da es häufig zu einem solchen Event auch ein Rahmenprogramm wie Konzerte, Hüpfburgen oder Abendveranstaltungen gibt. Wird dieses Rahmenprogramm nicht angegeben, kann es zu einer Deckungslücke kommen.

5. Der 360-Grad-Blick bei der Durchführung des Events: Es ist sehr hilfreich, dass Veranstalter von Motorsport-Events sich mit den Feinheiten der Versicherung auskennen und professionell handeln, um finanzielle Belastungen der Verantwortlichen zu vermeiden. Denn tritt ein Schaden ein, sind immer die Veranstalter in der Haftung. Hinweise zum Haftungsverzicht, Informationen zu Inhalten einer Fahrerbesprechung und Verhalten im Falle eines Schadensfalls – bei der Planung eines Motorsport-Events ist ein Rundumblick unerlässlich. Spezialmakler, die einen tiefen Einblick aus dem Sport mitbringen, sind hierbei eine kompetente Hilfe.

Die Checkliste für Motorsport-Veranstalter ist groß. Wie Präzedenzfälle in der Vergangenheit zeigen, ist eine sorgfältige und umfassende Absicherung möglicher Risiken unabdingbar. Denn ein lascher Umgang mit Sicherheitskonzepten und Versicherungssummen kann für die Verantwortlichen mit hohen Entschädigungszahlungen enden. Ein Motorsport-Event ohne ausreichenden Versicherungsschutz ist wie ein Fallschirmsprung ohne Fallschirm. 

Horst Graef ist Managing Director bei MRH Trowe und Geschäftsführer der Sportvers GmbH, einem Spezialversicherer für die Absicherung im Motorsport.

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