Unabhängig an der Spitze

„In den folgenden Jahren und mit zunehmender Erfahrung kamen wir zu der Überzeugung, dass nur ein eigenständiges, inhabergeführtes Family Office, ohne Einbindung in einen größeren Finanzkonzern, wirklich unabhängig beraten kann“, berichtet Balzer. „Daraus folgte der logische Schritt, eine solche Einheit zu etablieren und sich nach langjähriger, positiver Zusammenarbeit von der Privatbank zu lösen und sich selbstständig zu machen.“

Beratung ohne Interessenkonflikte

2012 gründeten Liesner und Balzer gemeinsam die Liesner & Co. GmbH. 2013 erfolgte dann der Zusammenschluss mit dem Kasseler Family Office Mondo Advisory, wodurch dessen Gründer Jan-Henrik Supady in den Gesellschafterkreis von Liesner & Co. eintrat und zugleich zum Geschäftsführer bestellt wurde. Neben der Unabhängigkeit sind Erfahrung, Verlässlichkeit und Transparenz Werte, denen sich das inhabergeführte Hamburger Family Office verpflichtet fühlt.

Die ebenfalls in Hamburg ansässige Family Office Bank Marcard, Stein & Co, die seit 1998 zur Warburg Gruppe gehört, sieht sich indes keinen Interessenkonflikten ausgesetzt. „Durch unseren Ansatz der pauschalen Leistungsvergütung für unser Dienstleistungspaket verhindern wir Interessenkonflikte“, erläutert Vorstandssprecher Thomas Fischer. Die fixe Vergütungsvereinbarung mit den Mandanten sei Ausdruck der Unabhängigkeit von Einzeltransaktionen und entspreche dem Selbstverständnis des objektiven Partners der Mandanten, der nur dessen Interessen im Blick hat.

Family-Office-Konzept ist mehr als nur Vermögensbetreuung

„Damit schließen wir finanzielle Anreize für einzelne Aktivitäten aus und sichern die Beratungsqualität für die Mandanten. Die Transparenz unserer Gebühren spiegelt sich in unserem Reporting wider“, ergänzt Vorstandsmitglied Thomas Borghardt. Für Marcard, Stein & Co stehe zudem die unabhängige Beratung für die optimale Umsetzung der definierten strategischen Allokation der Mandanten und die entsprechende individuelle Auswahl an Angeboten von Drittbanken und Verwaltern im Vordergrund. „Gemäß unseres Beratungsansatzes des Best Advice werden wir nur in Ausnahmefällen eigene Vermögensverwaltungs- oder Anlageberatungslösungen empfehlen, wenn am Markt kein besseres Angebot im Kundeninteresse angeboten wird“, sagt Fischer.

Doch nicht nur Family-Office-Einheiten von Banken werden von Vufo und klassischen Family-Office-Anbietern kritisch gesehen. „Viele Vermögensverwalter bezeichnen sich zwar als Family Office, bieten aber im Grunde nur eine Vermögensverwaltung im liquiden Bereich an und vernachlässigen die anderen Assetklassen wie Immobilien, Infrastruktur, Private Equity, Land und Forst“, kritisiert Jens Spudy, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der inahbergeführten Spudy Invest-Gruppe. Zum Family-Office-Konzept gehöre jedoch viel mehr als nur das Kapitalvermögen zu betreuen.

Seite vier: Hauseigene Vermögensverwaltung als Vorteil

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