„Kundenorientierte Hybridmodelle sind die Zukunft“

Was erhoffen Sie sich von Ihrer Zusammenarbeit?

Teicke: Zum einen unterstreichen wir mit der AfW-Mitgliedschaft unser Engagement für unabhängige Beratung durch Makler. Zum anderen erhoffen wir uns durch die Partnerschaft eine starke Aufmerksamkeit bei den Mitgliedsunternehmen des Verbandes. Immerhin repräsentiert der AfW rund 1.800 Mitgliedsunternehmen mit circa 30.000 Vermittlern.

Wirth: Financefox steht für den frischen Wind in der Versicherungsbranche, der Schwung in bestehende Strukturen bringt. Aus unserer Sicht gehen von dem Unternehmen willkommene Impulse aus, den Blick nach vorn zu richten. Makler dürfen nicht den Anschluss an neue Entwicklungen verpassen, sondern haben nur dann Chancen im Markt, wenn sie sich neuen Themen öffnen. Die Aufnahme von Financefox in den AfW sehen wir daher auch als Impuls an die unabhängigen Vermittler, sich Veränderungen nicht zu verschließen.

Financefox war unlängst erstmals auf der DKM vertreten. Wie hat die Branche Sie aufgenommen?

Teicke: Die DKM war für uns ein voller Erfolg. Das Interesse der Makler an unserem Geschäftsmodell ist sehr groß. Unter dem Motto „Join the Community“ hatten wir auf der DKM eingeladen, sich bei Financefox zu registrieren und von unserer unabhängigen Serviceplattform zu profitieren.

Wir haben einen wahren Ansturm erlebt. Mit der Messe-Aktion konnten wir die Zahl der registrierten Makler nahezu verdoppeln. Auch nach der DKM gehen bei uns täglich neue Registrierungen von Maklern ein. Ich freue mich sehr über diese starke Resonanz.

Werfen Sie einen Blick in die Glaskugel: Wie digital wird der Markt der Versicherungsvermittlung in zehn Jahren?

Teicke: Der Versicherungsmarkt wird sich unter dem Einfluss der fortschreitenden Digitalisierung und des damit einhergehenden veränderten Kundenverhaltens grundlegend wandeln. Makler, die auf unabhängige und persönliche Kundenberatung setzen, werden die entscheidenden Marktteilnehmer sein. Aber auch in zehn Jahren werden Makler ihren Kunden Versicherungsprodukte erklären und sie dabei begleiten, ihre Risikoabsicherung nahtlos in ihr Leben einzubinden.

Die Branche wird sich insgesamt von dem fragmentierten Blick auf den Kunden verabschieden. Mithilfe von digitalen Prozessen wird eine 360-Grad-Kundensicht möglich, die dem Kunden ein einheitliches Erlebnis über einen Single Point of Contact verschafft. Faktisch werden wir zu einem anderen Verständnis vom Versichern kommen. In diesem dynamischen Prozess übernehmen Makler eine Schlüsselrolle.

Wirth: Die tradierten Geschäfts- und Vergütungsmodelle stehen zurzeit auf dem Prüfstand. Wir sind mitten in einem Strukturwandel, den andere Branchen schon erlebt haben. Die große Chance und Herausforderung besteht darin, das Beste aus alter und neuer Welt zu verbinden. Für diejenigen Makler, die diese Herausforderung annehmen, kann die Digitalisierung ein Segen sein, denn unter Einsatz neuer Technologien können Vermittler effizienter und kundenfokussierter arbeiten.

Makler werden auch künftig einen wichtigen Part in der Finanzdienstleistungsbranche übernehmen und mit ihrer persönlichen Beratung in Kombination mit digitalen Prozessen punkten. Fest steht aber auch, dass Einzelkämpfer diesen Wandel kaum schaffen können. Sie tun daher gut daran, sich entweder in Netzwerken zusammenzuschließen, sich Pools anzuschließen oder umfassend aufgestellte Serviceunternehmen zu nutzen.

Interview: Julia Böhne

Foto: AfW / Financefox

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