Bafin bündelt Kräfte zur Betreuung von Banken in Schieflage

Die Finanzaufsicht Bafin bündelt intern Kräfte für eine intensivere Betreuung angeschlagener Banken im Krisenfall. Es gehe um eine Umorganisation vorhandener Fachleute, nicht um die Schaffung einer neuen Einheit.

Die Aufseher von Bafin und Bundesbank beobachten die vergleichsweise niedrige Profitabilität der Branche schon seit längerer Zeit mit Sorge.

Das sagte ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der oberste Bankenaufseher der Behörde, Raimund Röseler, sagte der „Wirtschaftswoche“, Ziel sei, sicherzustellen, dass betroffene Institute „wirksam gegensteuern und auch unpopuläre Maßnahmen wirklich umsetzen“. Dazu könnte etwa die Vorgabe gehören, während der Sanierung auf Boni und Dividenden zu verzichten.

Aufseher sind besorgt

Das Zinstief drückt die Gewinne von Banken und Sparkassen und zwingt die Institute zum Gegensteuern. Die Aufseher von Bafin und Bundesbank beobachten die vergleichsweise niedrige Profitabilität der Branche schon seit längerer Zeit mit Sorge.

„Es ist ein Szenario denkbar, in dem die Konjunktur schwächelt, deshalb mehr Kredite ausfallen und gleichzeitig die Zinsen nochmals sinken“, sagte Röseler der „Wirtschaftswoche“.

„Wir rechnen damit, dass in diesem Fall in den kommenden Jahren mehr Banken Probleme bekämen.“ Die Erträge der Institute würden in so einem Fall weiter sinken, gleichzeitig müssten sie die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle erhöhen. (dpa-AFX)

Foto: Bafin

 

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