FHH strukturiert Schiffsfonds um

Der Initiator Fondshaus Hamburg (FHH) ändert angesichts der gesunkenen Charterraten in der Containerschifffahrt das Konzept seines Schiffsfonds Nr. 38, um die Ausschüttungsprognosen an die Anleger einhalten zu können.

Da eines der drei Fondsschiffe noch nicht verchartert ist und eine Beschäftigung in prospektierter Höhe derzeit nicht gefunden werden könne, nimmt das Fondsmanagement ein Abrufdarlehen der zum Gesellschafterkreis des FHH zählenden Ahrenkiel Reederei in Höhe von 15 Millionen Euro in Anspruch. Der Betrag soll stufenweise verwendet werden, um den Differenzbetrag zwischen erzielbarer und kalkulierter Charter annähernd auszugleichen. Damit die Ausschüttungen an die Anleger in prospektierter Höhe erfolgen können, verzichten das Emissionshaus und die Treuhandgesellschaft ferner auf einen Teil ihrer Vergütungen.

Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung im Frühsommer 2008 wurde für das 3.398 TEU-Containerschiff MS ?Johannesburg? eine Charter von 30.000 US-Dollar pro Tag angesetzt. In dem am Montag veröffentlichten Prospektnachtrag rechnen die Fondskonzeptionäre nun mit einer kurzfristigen Tagescharterrate von zunächst 17.000 US-Dollar.?Den Fonds vom Markt zu nehmen oder den Vertrieb vorübergehend auszusetzen, war nie eine Alternative für uns. Unser Gesellschafter Ahrenkiel und wir sind von dem Konzept des Produktes überzeugt und vertrauen auf eine Erholung der Schifffahrtsmärkte?, erklärte Jens Brandis, Geschäftsführer bei FHH und verantwortlich für den Schiffsbereich gestern vor geladenen Journalisten. Nach der Rate von 17.000 US-Dollar in den nächsten sechs Monaten geht FHH davon aus, wieder höhere Raten erzielen zu können: ?In einem halben Jahr rechnen wir mit einer Tagescharter von 22.000 US-Dollar und ab Juni 2010 von mit einer Rate 23.310 US-Dollar?, so Brandis weiter. In dieser Zeit soll das Darlehen dafür genutzt werden, die Charter auf 26.900 US-Dollar pro Tag zu hebeln. Im Gegenzug zur Darlehensgewährung ist die Reederei Ahrenkiel am 23.11.2008 mit der Bereederung des Schiffes beauftragt worden. Um die Liquidität des Fonds während der Betriebsphase nicht zu belasten, soll die Rückführung des Darlehens nur aus künftiger Mehrliquidität erfolgen. Sofern diese nicht realisiert werden kann, sieht die Vereinbarung zwischen FHH und Ahrenkiel die Möglichkeiten vor, das Darlehen aus dem Verkauf der Schiffe oder nach Ablauf der prospektierten Laufzeit aus der laufenden Liquidität zurückzuführen.

Der Anfang Juli in den Vertrieb gegangene Fonds umfasst zwei Containerschiffe und einen Autotransporter. Wie FHH mitteilt, sind bis dato zwölf Prozent des einzuwerbenden Eigenkapitals platziert. (af)

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