BVZL blickt mit gemischten Gefühlen zurück und nach vorn

Der Vorstand des Münchener Bundesverbands Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e.V. zieht eine ernüchternde Bilanz aus dem Jahr 2009: Mit Ausnahme positiver Entwicklungen in den USA habe binnen Jahresfrist erneut ein starker Rückgang beim Ankaufs- und Platzierungsvolumen deutscher und britischer Lebensversicherungszweitmarktfonds stattgefunden.

BVZLII_NeuDas Ankaufsvolumen deutscher Policen, das die BVZL-Mitgliedsunternehmen realisieren konnten, sank im Vergleichszeitraum von rund 500 Millionen auf ein Fünftel, das platzierte Eigenkapital ging von 24 Millionen Euro in 2008 auf eine „nicht nenneswerte Höhe“ zurück, so der Verband.

Ähnlich desaströs lief das letzte Jahr für die im BVZL organisierten Anbieter von britischen Lebensversicherungszweitmarktpolicenfonds . Lediglich zehn Millionen Euro Sie mit ihren Offerten einsammeln (2008: 234 Millionen Euro); das kumulierte Fondsvolumen betrug 16 Millionen Euro, nachdem die Initiatoren dieses Segments in 2008 noch 365 Millionen Euro mit Hilfe der Anleger investieren wollten.

Im Zuge der Finanzkrise hätten sich die Überschussbeteiligungen deutscher und britischer Versicherer schlechter als erwartet entwickelt, auf der anderen Seite trugen festgeschriebene Zinsen auf der Finanzierungsseite zur Verschlechterung der Liquiditätssituation der Fonds bei, begründet der Verband die Einbrüche beider Branchen.

Zuwächse werden dagegen von den Mitgliedern vermeldet, die in gebrauchte US-amerikanische Lebensversicherungsverträge investierten: Das  platzierte Eigenkapitalvolumen legte von 47 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 93 Millionen Euro im vergangenen Jahr zu. Spiegelbildlich entwickelte sich das Fondsvolumen von 60 auf 109 Millionen Euro.

Der Verband rechnet damit, dass in der zweiten Jahreshälfte 2010 wieder Lebensversicherungs-Fonds aufgelegt werden. Einige Emissionshäuser befänden sich derzeit in der Konzeptionsphase – vor allem für deutsche und US-amerikanische Lebensversicherungsfonds. Deren Umsetzung sei jedoch entscheidend von den weiteren Entwicklungen an den Kapitalmärkten sowie dem Vertrauen von Anlegern und Vertrieben in diese Anlageklassen abhängig.  (af)

Foto: Shutterstock

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