Dr. Peters bringt Rettung von zehn Tankerfonds auf den Weg

Das Dortmunder Emissionshaus Dr. Peters Group hat eigenen Angaben zufolge für sieben Tankerfonds Tilgungsaussetzungen mit den beteiligten Banken ausgehandelt und die Zustimmung der Anleger zu Kapitalerhöhungen erreicht. Drei weitere Fondstanker sind für zwei Jahre neu verchartert.

Jürgen Salamon, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Peters Gruppe
Jürgen Salamon, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Peters Group

Die sieben fondsfinanzierte VLCCs hatte der Initiator an Tochtergesellschaften der Pacific Star International Holding Corporation (Pacific Star) verchartert. Nachdem der Charterer sechs Jahre lang seine Vertragsverpflichtungen erfüllte, geriet Pacific Star in Liquiditätsschwierigkeiten und gab ab Anfang 2009 nur noch die Chartereinnahmen an die Fondsgesellschaften weiter, die das Unternehmen auf dem Markt erzielen konnte.

Um die aufgelaufenen Zahlungsrückstände abzubauen, schlossen die Westfalen mit ihrem Schuldner folgende Vereinbarung: Pacific Star sollte Charterraten in Höhe des internationalen Clarkson Index für VLCC zahlen. Liegt dieser Index unter dem ursprünglich vereinbarten Charterratenniveau, bauen sich Rückstände auf, die in einem festgelegten Zeitrahmen zurückgezahlt werden müssen. Liegt der Clarkson Index über der ursprünglich vereinbarten Charterrate, wird die Differenz zur Tilgung der Rückstände unterjährig eingesetzt.

Das Konzept sei aufgegangen und habe dazu geführt, dass die angefallenen Rückstände aus dem Jahr 2009 getilgt werden konnten. Allerdings sind die Charterraten ab dem zweiten Halbjahr 2010 wieder auf durchschnittlich 16.856 US-Dollar pro Tag gefallen. Diese Einnahmen reichten nicht aus, um die Schiffsbetriebskosten, die Zinsen und die Tilgung des Fremdkapitals zu leisten.

Die daraufhin erforderlichen Verhandlungen mit den Bankpartnern hätten dazu geführt, dass diese bis zu zwei Jahre auf eine Tilgung des Darlehens verzichten und die Loan-to-Value- und Währungsklauseln aussetzen. Im Gegenzug wurde die Durchführung einer Kapitalerhöhung vereinbart. Wie der Initiator weiter mitteilt, liegen diese je nach Fondsgesellschaft zwischen zwei und acht Millionen Euro und damit deutlich unter den Forderungen, die die Bankpartner ursprünglich gefordert hatten.

Die Anleger hätten sich auf den außerordentlichen Gesellschafterversammlungen am 10. / 11. Mai 2012 mit einer Mehrheit zwischen 92 und 98 Prozent den vorgeschlagenen Kapitalerhöhungen zugestimmt, ihre aktive Teilnahme zugesagt und mit Einzahlungsquoten zwischen 38 und 71 Prozent der benötigten Liquidität unter Beweis gestellt.

„Wir danken unseren Anlegern für die Zustimmung und finanzielle Unterstützung. Mit den Beiträgen unserer Gesellschafter können wir die teilweise mit den Banken vereinbarten Voraustilgungen leisten, die planmäßigen Dockungen durchführen und verfügen darüber hinaus über genügend Liquidität, um die charterratenschwache Zeit in der Tankschifffahrt längerfristig zu überbrücken. Damit ist der Erhalt der Gesellschaften gesichert, und wir können unseren Investoren die Perspektive bieten, dass die Fonds bei wieder steigenden Märkten einen erfolgreichen wirtschaftlichen Verlauf nehmen“, so Jürgen Salamon, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Peters Group. Allerdings behält sich der Initiator vor, einen Teil der geleisteten Auszahlungen zurück zu fordern, falls sich die Kapitalerhöhungen nicht wirksam umsetzen ließen.

Seite 2: Drei Fondstanker auskömmlich für zwei Jahre verchartert

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments