Anteil privater Träger von Pflegeimmobilien wächst

Die Bedeutung privater Träger im Markt für stationäre Pflege nimmt weiter zu. Dies ergab eine Auswertung des Terranus Pflegeatlas 2015.

Private Investitionen in Pflegeimmobilien werden benötigt, um den Pflegebedarf zu decken.

Nach den Zahlen des Terranus Pflegeatlas für 2015 wächst der private Sektor in der stationären Pflege weiterhin mehr als viermal so schnell wie der Freigemeinnützige. So habe sich die Zahl der Plätze in privater Trägerschaft seit 1999 bis 2015 mit einem Plus von 110 Prozent mehr als verdoppelt.

Stetiger Rückgang öffentlich-rechtlicher Träger

Der Zuwachs der stationären Plätze im freigemeinnützigen Sektor habe im selben Zeitraum etwa 26 Prozent betragen. Die Kapazitäten öffentlich-rechtlicher Träger gingen unterdessen kontinuierlich zurück (minus 28 Prozent). Damit verstetige sich der Trend, den das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in seinem Pflegeheim Rating Report für den Zeitraum bis 2013 festgestellt habe.

„Diese Entwicklung zeigt deutlich, welche wichtige Rolle privates Kapital bei der Bewältigung der enorm steigenden Pflegenachfrage spielt, und das schon seit Jahren“, betont Terranus-Aufsichtsrat Carsten Brinkmann. „Da sich die öffentliche Hand immer mehr aus der Finanzierung der Pflege zurückzieht, wird diese Bedeutung künftig noch zunehmen.“

Zunahme des Investitionsbedarfes

Derzeit liege der Anteil freigemeinnütziger Pflegeplätze bei rund 56 Prozent. Der Anteil der Privaten habe sich 2015 der 40 Prozent-Marke genähert, was knapp 400.000 Pflegeplätzen entspreche. Öffentlich-rechtliche Träger spielten mit einem Marktanteil von rund 5 Prozent eine untergeordnete Rolle.

Insgesamt steige die Nachfrage nach stationären Pflegeplätzen demografisch bedingt weiter stark an. aktuellen Hochrechnungen des Statistischen Bundesamts zufolge wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit knapp 2,7 Millionen auf 3 Millionen im Jahr 2020 und 3,5 Millionen im Jahr 2030 zunehmen.

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Nach Einführung der Pflegegrade 2017 im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes II könnte die Dreimillionen-Grenze sogar früher erreicht werden. Unter Annahme konstanter Pflegequoten bedeute dies einen zusätzlichen Bedarf von 131.000 beziehungsweise 321.000 Pflegeplätzen bis 2030. „Es ist klar, dass sich der dazu nötige Investitionsbedarf mit öffentlichem und freigemeinnützigem Kapital nicht stemmen lässt“, so Brinkmann. (kl)

Foto: Shutterstock

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