Immo-Index: Optimismus verliert an Schwung

Die gesamtwirtschaftliche Ernüchterung erreicht im Mai auch die Immobilienbranche. Als Spiegelbild der Branchenstimmung hat das umfragebasierte Immobilienklima in der Mai-Erhebung des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index einen deutlichen Dämpfer erhalten.

häuserchartIm Vergleich zu den starken Anstiegen der Vormonate wächst die Stimmung aktuell nur um ein Prozent, erreicht mit 99,2 Zählerpunkten jedoch den höchsten Stand seit fast zwei Jahren (Vormonat: 98,3). Die Mai-Befragung von rund 1.000 Marktteilnehmern zeigt darüber hinaus dass die beiden Teilindikatoren des Immobilienklimas, das Investment- und Ertragsklima, gleichermaßen nur marginale Zuwächse aufweisen – dies jedoch von unterschiedlichen Ausgangsniveaus aus.

Das Investmentklima, das Investitionsnachfrage und Kaufpreisentwicklung anzeigt, steigt um ein Prozent von 110,8 auf 111,9 Zählerpunkte. Der Wert über der Schwelle von 100 Zählern zeigt an, dass die Mehrheit der Befragten die Investitionsstimmung positiv bewertet. Das Ertragsklima, Indikator für Nutzernachfrage und Mietentwicklung, erzielt mit 0,9 Prozent ebenfalls ein minimales Wachstum und liegt aktuell bei 87 Zählerpunkten (Vormonat: 86,2).

Immobilienklima_Mai 2010

Immobilienklima hat sich sich verschlechtert

Entgegen der ernüchterten, doch stabilen Stimmungslage der befragten Marktakteure verzeichnet die auf harten, makroökonomischen Daten beruhende Immobilienkonjunktur erstmals seit August 2009 eine Abwärtsbewegung und sinkt auf 180,4 Punkte.

„Der Gesundungsprozess verläuft demnach relativ langsam und ist wohl auch noch lange nicht abgeschlossen“, kommentiert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland. „Das hat mindestens zwei Gründe. Erstens ist das gesamtwirtschaftliche Umfeld nach wie vor als äußerst labil zu bezeichnen, was beispielsweise auch das schwache Wirtschaftswachstum des ersten Quartals verdeutlicht. Und zweitens sind immer wieder überraschend heftige Rückschläge zu verzeichnen – allen voran die Finanzmärkte“, so Hettrich weiter. Die Immobilienbranche werde sich demnach auf eine recht zähe Phase der Markterholung einstellen müssen, die möglicherweise nicht vor 2011 wieder in einen echten Aufschwung münde.

Immobilienkonjunktur_Mai 2010

Seite 2: Verhaltene Stimmung in Einzelsegmenten

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