Wohnimmobilienmarkt: Preise steigen auch 2013, aber weniger rasant

Nach Einschätzung des Immobilienverbands Deutschland (IVD) werden sich die Preisanstiege für Wohnimmobilien auch in 2013 oberhalb der Inflationsrate bewegen. Allerdings werde sich die Dynamik im Vergleich zu 2012 abschwächen.

Die Mieten und Wohnungspreise werden in den meisten Großstädten aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum weiter steigen, so der IVD. „Wir rechnen im Bundesdurchschnitt auch 2013 mit Preisanstiegen leicht oberhalb der Inflationsrate“, erklärt IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick. Aber das Miet- und Preiswachstum werde sich im Jahresverlauf allmählich verlangsamen. „Derart starke Preis- und Mietsteigerungen, wie wir sie 2011 und 2012 in den besonders begehrten Wohnlagen vieler Großstädte und Ballungsräume erlebt haben, werden im kommenden Jahr höchstwahrscheinlich nicht mehr oder nur noch vereinzelt auftreten“, prognostiziert Schick.

Die Preis- und Mietkurven würden zunehmend abflachen, was angesichts der Nachholeffekte der vorangegangenen Jahre indessen völlig normal sei. „Nachdem die Preise an den meisten Standorten zwischen 1999 und 2008 gesunken beziehungsweise gleich geblieben sind, sind in den Jahren danach Mieten und Kaufpreise wieder nach oben geklettert, zumeist jedoch ohne das Niveau der 90er Jahre erreicht zu haben“, führt Schick aus. Im Jahr 2014 werden sich die Mieten und Wohnungspreise dann laut IVD-Annahmen in den meisten Städten auf dem dann erreichten Niveau stabilisieren.

Steigendes Mietniveau führt zu mehr Neubau

„Grundsätzlich befinden sich Deutschlands Wohnungsmärkte weiterhin auf einem guten Weg“, sagt Schick. Besonders erfreulich sei, dass der nun bereits seit 2010 anhaltende Aufwärtstrend bei der Preis- und Mietentwicklung zu verstärkten Investitionen in den Wohnungsbau geführt habe: Von Januar bis September 2012 wurden nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes deutschlandweit 178.100 Einheiten genehmigt. Das sind 6,2 Prozent beziehungsweise 10.400 Wohnungen mehr als im Vergleichszeitraum 2011. „Dies ist nun schon das dritte Jahr in Folge, in dem die Zahl der Baugenehmigungen steigt. Die Trendwende beim Wohnungsneubau ist endgültig geschafft“, so Schick. Und auch für 2013 rechne der IVD mit einem Plus beim Wohnungsneubau.

Die gegenwärtigen Engpässe bei der Wohnraumversorgung in den Metropolen und Universitätsstädten blieben allerdings auch künftig eine Herausforderung. „Die Angebotsengpässe in den Innenstädten deutscher Großstädte können trotz des verstärkten Engagements im Neubau nicht über Nacht und auch nicht binnen Jahresfrist kompensiert werden“, betont Schick. Daher würden auch 2013 die Mieten weiter steigen, insbesondere in den stark nachgefragten City-Lagen derjenigen Großstädte, deren Bevölkerung auch künftig wächst.

Für 2012 habe der IVD ein durchschnittliches Wachstum der Neuvertragsmieten von 3,1 Prozent (Altbau, mittlerer Wohnwert) beziehungsweise 2,3 Prozent (Gebäude, die nach 1945 errichtet wurden, mittlerer Wohnwert) registriert. Bei einer im Oktober gemessenen Inflationsrate von knapp über zwei Prozent seien die Anstiege der Neuvertragsmieten als moderat zu bezeichnen. „Das steigende Mietniveau beziehungsweise die Aussicht auf Mietwachstum ist der entscheidende Anreiz für Investitionen in den Wohnungsbau“, sagt Schick. „Und nur durch den Neubau wird sich die Situation auf den Mietmärkten auf lange Sicht entspannen.“

Seite 2: Erschwinglichkeit von Wohneigentum bleibt gut

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments