Rückkehr der Sonder-Afa? IVD Süd frohlockt

Der IVD Süd  hat die Initiative der Bayerischen Staatsregierung, die degressive AfA in Miet-Brennpunkten wieder einzuführen erwartungsgemäß begrüßt. Dies sei ist ein wichtiges Mittel, den in Immobilien-Brennpunkten stagnierenden Wohnungsbau wieder voranzutreiben, heißt es in einer Stellungnahme der Regionalvertretung des Immobilienverbands. 

Stephan Kippes, IVD-Sued

Der bayerische Finanzminister Markus Söder hatte auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Initiative „Wohnraum plus“ diese bayerische Initiative vorgestellt, um die Bautätigkeit in dem südlichen Bundesland, dessen Hauptstadt München einen der derzeitigen Immobilien-Hotspots ist, anzukurbeln.

Professor Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, hat in diesem Zusammenhang darauf hingewisen, dass in den Brennpunkten des Mietwohnungsmarktes dringend neue Wohnungen benötigt werden. „Die Streichung der degressiven Abschreibung vor einigen Jahren war“, so Kippes, „ein verhängnisvoller Fehler, der sich immer stärker bemerkbar gemacht hat. Wenn die bayerische Staatsregierung jetzt tätig wird und wieder eine degressive Abschreibung einführt, werden wichtige Akzente gesetzt um Wohnraum zu schaffen.“

Kippes führt zudem an, dass München „seit vielen Jahren“ nicht die dringend notwendige Steigerung der Bautätigkeit, auf die von der Stadt vorgegebenen 7.000 neue Wohnungen pro Jahr, erreicht. „Dabei sind diese 7.000 Wohnungen noch klar unter dem Bedarf der eigentlich notwendig wäre.“

Letztendlich handele es sich bei dieser Steueränderung um eine zeitliche Vorverlagerung eines Teils des Abschreibungsvolumens. Die degressive Afa hatte in der Vergangenheit bereits einmal erhebliche Anreize für den Mietwohnungsbau geschaffen, den Markt stimuliert, aber aus Sicht von Kritikern auch Fehlanreize geschaffen. Nach Auffassung des IVD Süd hatt ihre Streichung speziell für die traditionell angespannten Wohnungsmärkte süddeutscher Ballungszentren aber bittere Konsequenzen. Der Immobilienverband hatte seinerzeit darauf hingewiesen, dass derjenige, der die degressive Afa streicht, später nicht über große soziale Probleme durch fehlende Mietwohnungen jammern dürfe, denn er habe dieses Problem maßgeblich mitproduziert.

Der IVD Süd-Vorstandsvorsitzende Erik Nothhelfer hat im Rahmen der Bekanntgabe dieser Initiative der bayerischen Landesregierung allerdings gleichzeitig die angedachte Senkung der Kappungsgrenze von 20 auf maximal 15  Prozent, die Mietsteigerungen innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren deckelt, kritisiert. Hierdurch entstünden keine neuen Wohnungen, vielmehr werde das Investieren in Wohnraum eher uninteressant gemacht. (te)

Foto: IVD Süd

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