Immobilienmarkt 2018: Geldpolitik, Bauzinsen und Immobilienpreise

Bleiben die Baufinanzierungskonditionen günstig? Steigen die Preise für Wohneigentum weiter? Kommt die Zinswende und wenn ja, welche Auswirkungen hat sie? Diese und weitere Fragen bewegen Ende 2017 Ökonomen, Politiker und Verbraucher gleichermaßen.

Gastbeitrag von Michael Neumann, Dr. Klein

Michael Neumann, Vorstand Dr. Klein Privatkunden AG, hat Grund zur Freude: Der FInanzdienstleister, der 2015 mit einem Erlösplus von rund 22,5 Prozent den größten Sprung in der Hitliste der Allfinanzvertriebe zu verzeichnen hatte, konnte im vergangenen Jahr die 100-Millionen-Euro-Marke bei den Provisionserlösen knacken.
Michael Neumann, Dr. Klein: „Mit einer Anhebung des Leitzinses rechne ich in der ersten Jahreshälfte 2018 trotz der positiven Entwicklung nicht.“

Obwohl vor allem deutsche Ökonomen die Niedrigzinspolitik Mario Draghis zunehmend kritisch beäugen, spricht vieles dafür, dass auch 2018 keine abrupte Zinswende erfolgt.

Immerhin: Bereits seit einigen Monaten deutet Draghi behutsam an, dass er mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone weitestgehend zufrieden ist. Eine Reduzierung der Anleihekäufe Anfang 2018 ist daher wahrscheinlich.

Gefahr durch niedrige Inflation

Mit der Anhebung des Leitzinses dürfte die EZB hingegen noch länger warten. Denn: Eine Preisstabilität mit flächendeckender Kerninflation von zwei Prozent hat die Eurozone noch nicht erreicht.

Eine niedrige Inflation scheint auf den ersten Blick zwar positiv, für die gesamte Wirtschaft ist sie jedoch brandgefährlich. Verharren die Preise auf niedrigem Niveau oder kommt es gar zu einer Deflation, verführt das Unternehmen und Verbraucher dazu, Anschaffungen und Investition aufzuschieben.

Die Folge: Unternehmen machen weniger Umsatz, das Wirtschaftswachstum gerät ins Stocken und die Preise sinken weiter – der Beginn einer Abwärtsspirale.

Kerninflation entwickelt sich positiv

In Deutschland pendelt die Kerninflation in diesem Jahr zwischen 1,12 und 1,97 Prozent. Betrachtet man den gesamten Euroraum, liegt sie 2017 erstmals wieder konstant über einem Prozent, nachdem sie sich von 2014 bis 2016 lange unter der Ein-Prozent-Marke bewegte.

Bei der Ermittlung der Kerninflation werden bestimmte Güter wie Lebensmittel oder Energie ausgeschlossen, um eine Verfälschung der Inflationsrate durch kurzfristige und saisonale Schwankungen zu vermeiden.

Der langsame Anstieg der Kerninflation ist ein gutes Zeichen, aber die EZB ist bekannt für ihr behutsames Vorgehen. Mit einer Anhebung des Leitzinses rechne ich in der ersten Jahreshälfte 2018 daher trotz der positiven Entwicklung nicht.

Seite zwei: Was bedeutet das für Baufinanzierungen?

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