Deutsche wollen smarter wohnen

Das Smart Home gilt seit einigen Jahren als der Standard von morgen. Eine Deloitte-Studie zeigt: Das Interesse an diesen Anwendungen ist groß, der Datenschutz bleibt jedoch ein wichtiges Thema. Immerhin 13 Prozent der Haushalte verfügen bereits über einen intelligenten Lautsprecher. Bei der Art der bevorzugten Smart-Home-Lösungen gibt es zudem Unterschiede zwischen den Altersgruppen.

Systeme zur Haussteuerung stoßen bei vielen Bundesbürgern auf wachsendes Interesse.

Die Erwartungen an die Wachstumspotenziale des Marktes für Smart-Home-Anwendungen sind hoch, so Deloitte. Tatsächlich habe sich das intelligente Haus in den Köpfen bereits vielfach etablieren können, das Interesse wachse.

Aber auch die Skepsis steige: Nach den Ergebnissen des „Deloitte Smart Home Consumer Survey“ sind insbesondere die Bedenken im Hinblick auf Datenschutz und -sicherheit nicht geringer geworden. Die Bereitschaft zum Teilen von Daten nehme dennoch zu.

Vernetzte Lautsprecher und Hausnotrufsysteme derzeit am gefragtesten

Darüber hinaus seien die Erfahrungen der Anwender mehrheitlich gut bis sehr gut. Besonders gefragt und verbreitet seien vernetzte Lautsprecher sowie intelligente Schalter und Steckdosen. Hausnotrufsysteme genießen als einziger Zusatzdienst ebenfalls eine hohe Akzeptanz im Markt.

Generell stehen laut Deloitte Komfort und Sicherheit an erster Stelle bei den Nutzungsgründen. Gesteuert würden die entsprechenden Systeme – bei denen die Mehrheit offene Plattformen gegenüber geschlossenen eindeutig vorziehe – überwiegend per Smartphone und App.

„Von einem Boom zu sprechen, wäre noch verfrüht, aber die Verbreitung von Smart-Home-Komponenten nimmt zu. Insgesamt steigen Akzeptanz und Interesse, wenn auch im Hinblick auf sensible Bereiche wie etwa Türschlösser noch Vorbehalte existieren. Der Kenntnisstand ist bei nahezu allen Altersgruppen deutlich gestiegen“, erklärt Dr. Gunther Wagner, Director Technology bei Deloitte.

Verbreitung hat deutlich zugenommen

Rund 13 Prozent der Haushalte in Deutschland haben laut Deloitte heute einen smarten Lautsprecher, sechs Prozent ein intelligentes Reinigungsgerät – und 14 Prozent einen Mediaserver. Andere Devices und Systeme bewegten sich zwischen vier und fünf Prozent Verbreitung.

Das grundsätzliche Interesse an der Anschaffung liege jedoch durchgehend bei 20 bis 30 Prozent. Insgesamt sei die Verbreitung smarter Devices für das Zuhause in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen, bei Lautsprechern, Leuchten und Thermostaten um 50 bis 67 Prozent. Hausnotrufsysteme hingegen stagnierten, Mediaserver legten nur um acht Prozent zu.

Komfort und Sicherheit wichtigste Motive

Mehr als die Hälfte der Nutzer von Smart Home-Systemen ist den Ergebnissen der Studie zufolge zufrieden. Immerhin 87 Prozent verwenden sie regelmäßig, vor allem Verbraucher zwischen 25 und 45 Jahren. Im Vordergrund stehe dabei der Wunsch nach mehr Komfort (56 Prozent) und nach zusätzlicher Sicherheit (49 Prozent).

Im Hinblick auf smarte Heizthermostate spiele auch der Kostenaspekt eine substanzielle Rolle (38 Prozent). Auch das Motiv des Umweltschutzes werde generell wichtiger (20 Prozent der Nennungen).

Vorbehalte bei Kosten und Sicherheit

Skeptik gibt es laut Deloitte vor allem im Hinblick auf den Datenschutz und die Sicherheit der übermittelten Informationen. Für genau ein Drittel der Befragten sei das ein Grund, Smart Home-Lösungen links liegen zu lassen.

Übertroffen werde die Sicherheits- nur von der Kostenfrage: 38 Prozent finden die Systeme zu teuer, jedoch sei die Zahl der Nennungen um sechs Prozentpunkte gegenüber 2015 gesunken. 22 Prozent finden die Technologie noch zu wenig ausgereift, für 15 Prozent ist die Installation zu kompliziert – eine Zunahme um drei Prozentpunkte. Gestiegen ist ebenfalls die Befürchtung einer zu komplexen Bedienung.

Seite 2: Touchscreen vor Sprachsteuerung – noch

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