Immobilienmarkt Stuttgart: Knappes Angebot fordert Investoren heraus

Das Investmentgeschehen auf dem Stuttgarter Gewerbeimmobilienmarkt kann sich im ersten Halbjahr 2018 erneut sehen lassen: Mit 835 Millionen Euro wurde das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 50 Prozent gesteigert. Während die Ergebnisse aus 2017 demnach nochmals überboten werden konnten, sorgen der Dieselskandal und eine steigende Angebotsknappheit jedoch für eine etwas trübere Aussicht.

Stuttgart: Immobilieninvestoren müssen sich angesichts des Objektmangels neue Strategien einfallen lassen.

„Bis zum Ende des laufenden Jahres rechnen wir zwar damit, dass wir ein ähnlich hohes Niveau wie in den letzten drei Jahren erreichen, jedoch können wir vermutlich nicht ganz an die Rekordjahre 2015 und 2016 mit jeweils 1,8 Milliarden Euro Transaktionsvolumen anknüpfen“, konstatiert Dr. Frank Urfer, Director und Head of Stuttgart Office bei Savills. „Zum einen liegt dies in der steigenden Angebotsknappheit begründet. Insbesondere in den zentralen Lagen der Stuttgarter Innenstadt ist kaum noch Produkt vorhanden, um die verbleibenden Objekte intensiviert sich der Investorenwettstreit zusehends. Zum anderen könnten einige risikoaverse Investoren den Markt vor dem Hintergrund des Dieselskandals und dem bevorstehenden Strukturwandel in der Automobilindustrie etwas kritischer bewerten, da die Wirtschaftsentwicklung der baden-württembergischen Landeshauptstadt stark an eben diesen Industriezweig und dessen Zulieferern gekoppelt ist.“

Investoren weichen in Randlagen Stuttgarts aus

Insbesondere aufgrund der Angebotsknappheit weichen immer mehr Investoren auf Lagen außerhalb des Stuttgarter Zentrums aus. Feuerbach, Weilimdorf und Vaihingen/Möhringen gehen mittlerweile als Profiteure aus der Marktsituation hervor. So entfiel eine Mehrzahl der Deals und mehr als die Hälfte des umgesetzten Transaktionsvolumens auf eben solche Teilmärkte.

„Hier können Anleger noch zu vergleichsweise hohen Renditen investieren und gegebenenfalls mit einer Wertsteigerung rechnen“, so Urfer. Im nördlich gelegenen Feuerbach kaufte beispielsweise die Cording Real Estate und Migdal eine Light-Industrial-Immobilie.

In der Spitze bewegen sich die Renditen nach wie vor seitwärts: Für Büroimmobilien und Geschäftshäuser liegen diese gegenüber dem Vorquartal unverändert bei 3,3 beziehungsweise 3,8 Prozent. Savills rechnet für den weiteren Jahresverlauf damit, dass im Bürosegment jedoch noch marginale Rückgänge möglich sind, da hier noch etwas Aufwärtspotenzial beim Mietpreiswachstum besteht. (fm)

Foto: Shutterstock

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