Schroders: Anleger zuversichtlich

Viele deutsche Anleger sind optimistisch und wollen noch in diesem Jahr verstärkt investieren, insbesondere in Aktien. Das hat eine Umfrage des britischen Vermögensverwalters Schroders, London, ergeben.

Konkrete Ergebnisse des Schroders Global Investment Trends Report 2013: Eine große Mehrheit von 87 Prozent der befragten deutschen Anleger planen in den kommenden zwölf Monaten gleich viel oder mehr als im vergangenen Jahr zu investieren. „Das stärkere Vertrauen der deutschen Anleger ist sicherlich den guten Ergebnissen der Aktienmärkte und den jüngsten Höchstständen geschuldet“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management.

Wachstums-Chancen sehen Anleger laut Küssner vor allem an den Aktienmärkten, insbesondere in Asien. Befragt wurden rund 15.000 Anleger aus 20 Ländern (Europa, Asien, USA) – davon 1.000 aus Deutschland – mit einem Anlagevolumen von mindestens 10.000 Euro.

Bundestagswahl spielt wichtige Rolle für Investoren

Ein Grund für die Zuversicht: Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) glauben, dass Angela Merkel im Wahljahr 2013 Bundeskanzlerin bleiben wird. Davon meinen 40 Prozent, dass sich dies positiv auf den Dax und den Euro Stoxx 50 auswirken wird. Von denjenigen, die Peer Steinbrück als neuen Kanzler sehen (17 Prozent), glauben nur sieben Prozent, dass Steinbrücks Wahl für steigende Kurse der großen Indizes sorgt.

Die Deutschen bevorzugen weiterhin den Heimatmarkt: Der Großteil der befragten deutschen Anleger (59 Prozent) setzt bevorzugt auf die Heimatregion. Knapp jeder Zweite (45 Prozent) glaubt aber auch, dass der Asien-Pazifik-Raum, inklusive China, die besten Investment-Chancen bietet. Letzteres gilt im Übrigen nicht nur für die Deutschen – global gehen 46 Prozent der Befragten davon aus, dass die asiatisch-pazifische Region (inklusive China) das größte Ertragspotenzial bietet. Jeder fünfte globale Investor sieht zudem gute Chancen in Zentralasien (22 Prozent) und Südamerika (21 Prozent).

Aus den Ergebnissen wird eine große Diskrepanz zwischen den als attraktiv bezeichneten Anlageregionen und den tatsächlichen Anlagevorhaben deutlich: So sagen zum Beispiel 55 Prozent (58 Prozent im globalen Vergleich) der deutschen Anleger, dass die Region Asien-Pazifik für 2013 das beste Wachstumspotenzial bietet. Doch nur 41 Prozent der Deutschen planen, auch ganz konkret in asiatische Aktien anlegen zu wollen (gegenüber 40 Prozent im globalen Vergleich).

Drei Viertel wollen in Aktien investieren

„Die große Aktienrotation scheint sich ebenfalls anzukündigen – denn laut den Ergebnissen ist zumindest der Wille da“, sagt Küssner: Drei Viertel (76 Prozent) der deutschen Investoren gaben an, im laufenden Jahr in Aktien investieren zu wollen, wobei die Märkte Europas (23 Prozent) und der BRIC-Staaten (23 Prozent) – also Brasilien, Russland, Indien und China – zu ihren Favoriten zählen. Ein Viertel (25 Prozent) will in den Rentenmarkt investieren, wozu Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und Schwellenländer-Anleihen gehören. Bemerkenswert: Obwohl die Deutschen als „aktienscheu“ gelten, liegen sie mit Aktien als bevorzugter Anlageklasse noch acht Prozentpunkte über dem Anteil der globalen Investoren, von denen 68 Prozent auf Aktien setzen wollen.

„Viele Anleger dürften festgestellt haben, dass gerade im vergangenen Jahr mit Aktien hohe Renditen möglich waren. Daher ist es naheliegend, dass diese Anlageklasse im Fokus der Investoren steht“, so Küssner. Wo genau in Aktien investiert werden soll, sei überraschend: „Denn es widerspricht der aktuellen Home-Bias. Der Großteil (35 Prozent) der deutschen Investoren glaubt, mit Schwellenländer-Aktienfonds in diesem Jahr die höchsten Erträge zu erzielen. Weitere 31 Prozent gaben an, auf Aktienfonds zu setzen. Auf Platz drei (16 Prozent) rangieren börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sowie auf Platz vier (14 Prozent) Mischfonds, so die Ergebnisse. (mr)

Foto: Schroders

 

 

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