Absolute-Return-Fonds managen Rekord-Volumen

In den ersten sechs Monaten 2017 stieg das Volumen der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute Return und alternativen UCITS-konformen Fonds um 13 Prozent auf einen neuen Höchststand von knapp 228 Milliarden Euro an.  Dies ergab die halbjährlich von Lupus alpha durchgeführte Absolute Return-Studie auf Basis der Daten des Fondsanalysehauses Thomson Reuters Lipper.

Absolute Return: Lochmüller
Ralf Lochmüller, Lupus alpha: “Es kommt nicht nur auf die Auswahl der geeigneten Strategie, sondern auch auf die Auswahl des einzelnen Managers an.“

Besonders gefragt waren hedgefonds-ähnliche Anlagestrategien, von denen sich die Investoren eine Verbesserung der Diversifikation ihrer Portfolios versprechen, wie Credit-Strategien oder auch alternative Multi-Strategie Fonds. Das Fondsuniversum umfasst in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Absolute Return- und alternative UCITS-Fonds, auch häufig unter dem Stichwort „Absolute Return“ zusammengefasst. Diese Fonds haben sich zum Ziel gesetzt, langfristig positive Renditen zu erwirtschaften, möglichst unabhängig vom Marktumfeld. Die Performance der 656 untersuchten Fonds konnte in den ersten sechs Monaten 2017 mit im Durchschnitt minus 0,58 Prozent aus Anlegersicht nicht überzeugen.

Die Gründe für die kurzfristige Entwicklung sind vielfältig: Währungsdenominierte Strategien wiesen aufgrund der unerwarteten Euro-Stärke negative Ergebnisse auf. Dies betraf sowohl Absolute Return-Fonds wie auch Long-/Short Aktien-Strategien, die außerhalb des Euro-Raums anlegen. Aber auch Managed Futures und Global Macro-Fonds taten sich in einem Umfeld stärkerer Währungsschwankungen und volatiler Anleiherenditen schwer.

Langfristig erfolgreich

Um zu beurteilen, ob eine Anlagestrategie ihr Leistungsversprechen einhält, ist die Betrachtung über einen ganzen Investitionszyklus hinweg sinnvoll. Im Langfristvergleich über fünf Jahre konnten die unterschiedlichen Absolute Return-Konzepte ihr Produktversprechen einlösen. So erzielten 87 Prozent aller untersuchten Fonds in diesem Zeitraum eine absolut positive Rendite bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung von drei Prozent pro Jahr. Damit übertrafen sie die Wertentwicklung liquider Hedgefonds (gemessen am HFRX Index), die bei 1,91 Prozent lag.

Auswahl des Managers entscheidend

Im Durchschnitt erwirtschaftete jede der untersuchten Absolute Return-und Alternatives-Strategien auf Fünfjahressicht positive Erträge. Je nach Strategie variierte die erzielte Performance. Gravierender sind jedoch die Unterschiede innerhalb der einzelnen Strategiesegmente. Während die schwächeren Fonds – insbesondere in den dynamischeren Absolute Return-Strategien oder auch Managed Futures – deutlich negativ rentierten, erzielten die besten Manager zweistellige Jahresrenditen. „Dies zeigt, dass nicht nur die Auswahl der geeigneten Strategie, sondern vor allem die Auswahl des einzelnen Fonds beziehungsweise Managers entscheidend ist“, betont Ralf Lochmüller, Gründungspartner und Sprecher von Lupus alpha.

Trend zu hedgefonds-ähnlichen Strategien

Innerhalb des untersuchten Fondsuniversums hat sich der Trend hin zu spezialisierten, hedgefonds-ähnlichen Strategien weiter verfestigt. Derzeit entfällt gut die Hälfte der gesamten Assets in Höhe von 228 Milliarden Euro auf traditionelle Absolute Return-Ansätze. Zum Vergleich: Vor drei Jahren hatten die Absolut Return-Kategorien einen Anteil von fast 66 Prozent der Assets.

Multi-Asset-Strategien wachsen weniger stark

Die Tendenz zu spezialisierten Strategien spiegelt sich auch in den Zuflüssen im ersten Halbjahr 2017 wider: Der Anteil klassischer Absolute Return-Fonds, die oft Multi-Asset-Strategien mit dynamischer Asset Allocation verfolgen, wächst weniger stark als die Fonds, die hedgefonds-ähnliche Ansätze verfolgen. Im Fokus standen Strategie, von denen sich Investoren eine Verbesserung der Diversifikation ihrer Portfolios erwarten, also Anlagen, die möglichst gering mit traditionellen Asset Klassen wie Aktien und Renten korrelieren. Credit-Strategien erhalten das Gros der Nettomittelzuflüsse, auch alternative Multi-Strategiefonds, Global Macro und marktneutrale Aktienanlagen profitierten. Absolute Return-Konzepte und Long-/Short-Strategien mit Long Bias, d. h. mit einer Netto-„Long“-Position verzeichneten dagegen Mittelabflüsse. (fm)

Foto: Lupus alpha

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