Nouriel Roubini: Sechs Gründe gegen Trumponomics

4. Radikaler Protektionismus
Es ist laut Roubini anzunehmen, dass Trumps Maßnahmen über den traditionellen Protektionismus hinausgehen werden. Er habe bereits signalisiert, die Auslandsaktivitäten von US-Firmen durch Einfuhrabgaben, öffentliche Kritik und Beschränkungen bei der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte beeinflussen zu wollen.

5. Unberechenbare Außenpolitik
Trump stelle traditionelle US-Allianzen in Frage, gehe mit Russland auf Kuschelkurs und lege sich mit globalen Mächten wie der Volksrepublik China an. Seine unberechenbare Außenpolitik verschrecke Regierungen, multinationale Konzerne und die globalen Märkte gleichermaßen.

6. Ungünstige Schadensbegrenzungspolitik
Zuletzt könne Trump durch eine ungünstige Schadensbegrenzungspolitik alles noch schlimmer machen. So hätten er und sein Beraterkreis bereits durch bestimmte Aussagen versucht, den Dollarkurs bewusst zu schwächen. Doch die Wirkungen solcher Maßnahmen können Roubini zufolge nur von kurzer Dauer sein. Dies könnte zur Folge haben, dass Trump einen radikaleren Ansatz wählt. Im Wahlkampf kritisierte er, dass die Fed zu zögerlich sei und damit eine „falsche Wirtschaft“ schaffe. Nun könne er versucht sein, neue Fed-Mitglieder zu nominieren, die noch zögerlicher und weniger unabhängig seien als Fed-Präsidentin Janet Yellen, um die Kreditvergabe im privaten Sektor zu befeuern.

Trotz alledem sei es möglich, dass positive Konjunkturerwartungen, niedrigere Steuern und eine Deregulierung eine kurzfristige positive Wirkung auf das Wirtschaftswachstum und die Finanzmärkte haben. Nichtsdestotrotz zeigten die Schwankungen an den Finanzmärkten seit Trumps Amtseinführung, dass die uneinheitliche, unberechenbare und zerstörerische Politik des Präsidenten in der langen Frist negative Konsequenzen für die US- und Weltwirtschaft haben werde, schliesst Roubini. (nl)

Foto: Shutterstock


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