Growth-Aktien profitieren von Unsicherheit

Inflation ist nicht per se schlecht für die Aktienmärkte, doch die Unsicherheit an den Märkten wächst trotzdem. Nicht alle Assetklassen leiden unter steigender Inflation, wachsender Unsicherheit und begrenztem Wirtschaftswachstum.

Anziehende Preise sind laut T. Rowe Price nicht unbedingt ein Problem für die Wirtschaft und Aktienmärkte.
Anziehende Preise sind laut T. Rowe Price nicht unbedingt ein Problem für die Wirtschaft und Aktienmärkte.

Die globalen Märkte seien geprägt von Unsicherheit, der einst tobende Bulle lahme, so die Ansicht von T. Rowe Price. Dafür spreche die anziehende Inflation und ein Ende des geldpolitischen Stimulus.

„Dennoch stehen wir einer angeblichen Rückkehr der Inflation trotz der im Vergleich zum Vorjahr ansteigenden Preisdaten und der erhöhten Bedenken vonseiten des Marktes skeptisch gegenüber“, sagt David Eiswert, Portfoliomanager der Global Focused Growth Equity Strategy bei T. Rowe Price.

Zyklusende in Sicht?

Laut der Bären bewege sich die Inflation in diesem Jahr auf das Zyklusende hin. Sie würden befürchten, dass die Inflation und Zinsraten durch Löhne, Preise und die Politik steigen würden, was den Aktienzyklus beenden würde.

„Da die Inflation eine wichtige Kennzahl für die Stimmung und die Fundamentaldaten des Marktes ist, betrachten wir nicht nur das Ausmaß der Inflation, sondern auch die einzelnen Komponenten, die die Inflation beeinflussen“, so Eiswert.

Das Lohnwachstum in den USA werde nicht als Zeichen für steigendes Wirtschaftswachstum, höhere Einkommen und mehr Konsum sowie Vermögensbildung angesehen. „Solange der Markt die Inflation weiterhin als etwas Negatives begreift, bleibt uns die Volatilität in den nächsten Monaten erhalten“, so Eiswert.

Bessere Marktstimmung

Anders als im Vorjahr hätte sich die Marktstimmung jedoch verbessert, durch das synchrone globale Wachstum, das starke Gewinnwachstum und die Reduzierung der Steuern. Unternehmen seien stärker bereit, zu investieren.

Andererseits könne jedoch die Verlagerung weg von der verarbeitenden Industrie vor allem in den USA und weg von dem Rohstoffverbrauch vor allem in China die Inflationserwartungen reduzieren.

Demgegenüber stehe die konjunkturelle Erholung der USA sowie eine auf den ersten Blick inflationär erscheinende Wirtschaftspolitik: Steuersenkungen sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen, die Aufkündigung des Nuklearabkommens mit dem Iran und in der Folge eine Erhöhung der Ölpreise sowie der drohende Handelskrieg mit China.

Chance für Growth-Strategien

„Obwohl wir die Wahrscheinlichkeit eines totalen Handelskriegs für gering halten, besteht ein solches Risiko, das zu einer ’schlechten Inflation‘ der gesamten Wirtschaft führen könnte“, sagt Eiswert.

„Unserer Ansicht nach hat die Inflation ihren Höhepunkt in der Mitte des Jahres 2018 erreicht und hinterlässt eine hässlichere Version des Goldilock-Szenarios: zwar Stabilität und solides Wachstum, jedoch ohne positive Überraschungseffekte wie 2017, und mehr Volatilität. Geschickte Wachstumsinvestoren können in einem solchen Szenario punkten“, so Eiswert.

In einem Umfeld geringerem wirtschaftlichen Wachstums hätten Growth-Aktien signifikant outperformt und eine bessere Reputation unter den Investoren erhalten.

Foto: Shutterstock

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