Wurde der Vix manipuliert?

Der Volatilitätsindex Vix wurde möglicherweise erneut manipuliert. Gerade einmal zwei Monate, nachdem ein Whistleblower behauptet hat, dass der Börsencrash im Februar  eine Folge von Manipulationen des Index war.

Die Schwankungen des Vix sind wahrscheinlich auf Manipulation durch einen oder mehrere Händler zurückzuführen.

Ungewöhnlich stark stieg der Volatilitätsindex auf den S&P 500 (Vix) am Mittwoch, über zehn Prozent in wenigen Minuten. Zeitgleich fand eine Auktion statt, in der die Preise für Derivate auf den Vix bestimmt werden. Das meldete die Financial Times noch am selben Tag.

Der Index gilt als Angstbarometer der Wall Street. Steigt er, sollte auch der amerikanische Aktienindex S&P 500 schwanken, doch dieser blieb ruhig.

Hintergrund des steigenden Vix ist anscheinend eine Wette im Optionsmarkt. Laut Daten des Analysehauses Macro Risk Advisors (MRA) hat ein Händler oder eine Gruppe von Händlern Optionen für über 2,1 Milliarden US-Dollar darauf gekauft, dass der S&P 500 im nächsten Monat über die Hälfte fällt.

Zweite Manipulation innerhalb weniger Monate

„Es ist sehr ungewöhnlich, dass Handelsmuster plötzlich auftreten. Jemand hat viel Geld für Optionen gezahlt, die in einem Monat wahrscheinlich wertlos auslaufen“, sagt Pravit Chintawongvanich, Leiter Derivate-Strategien bei MRA. „Die Erklärung ist, dass diese Person bereit war, Geld beim Optionshandel zu verlieren, um Geld mit Vix-Derivaten zu verdienen.“

Der Vix basiert auf den Preisen von Optionen auf den S&P 500, er soll die implizite Volatilität des Aktienindex abbilden. So steigt der Vix, wenn die Aktienkurse sinken.

Erst im Februar behauptete ein Whistleblower der Crash an den Börsen sei durch Manipulationen des Vix ausgelöst worden. Er lies seinen Anwalt einen Brief an die Commodity Futures Trading Commission geschrieben, in dem die Manipulation erklärt wird. (kl)

Foto: Shutterstock

 

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