Überraschend guter Start für UBS

Die Großbank UBS hat zu Jahresbeginn mehr verdient als erwartet. Das lag unter anderem an der Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Doch das Management der Bank warnte vor überzogenen Erwartungen an das restliche Jahr, der Aktienkurs rutschte ab und Analysten sind unzufrieden.

Geschäftsstelle der UBS in Zürich am Paradeplatz.
Geschäftsstelle der UBS in Zürich am Paradeplatz.

Die Schweizer Großbank UBS ist dank ihrer wachsenden Vermögensverwaltung und dem regeren Handel an den Finanzmärkten besser ins Jahr gestartet als gedacht. Unterm Strich stieg der Gewinn des Deutsche-Bank-Rivalen im ersten Quartal auf 1,5 Milliarden Franken (knapp 1,3 Milliarden Euro).

UBS warnt vor übertriebenen Erwartungen

Das waren 19 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und auch mehr als Analysten erwartet hatten. Allerdings warnte das Management vor übertriebenen Erwartungen an das restliche Jahr. Die Marktvolatilität liege zwar über den historischen Tiefständen des vergangenen Jahres, doch sie bleibe moderat, was sich gewöhnlich nachteilig auf die Aktivität der Kunden auswirke.

US-Präsident Donald Trump hatte zu Jahresbeginn einen Handelsstreit ausgelöst und damit für Nervosität unter den Anlegern gesorgt. Dies hatte sich im gestiegenen Handel mit Wertpapieren ausgedrückt, vor allem mit Aktien.

Die Finanzhäuser verdienen daran über Gebühren. Schon die US-Großbanken hatten deshalb ihre Gewinne deutlich gesteigert. Die UBS profitierte überdies in ihrer Vermögensverwaltung von einem gestiegenen Zufluss an neuen Geldern und höheren Zinsen in den USA.

unzufriedene Analysten

So konnten die Schweizer ihre Erträge – die gesamten Einnahmen – im ersten Quartal um zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Franken steigern. Gleichzeitig konnte das Management die Kosten leicht eindämmen.

Analysten monierten das Abschneiden in einigen Sparten. Die Aktie rutschte am Montagmorgen um vier Prozent ab und war damit der schwächste Wert im Schweizer Leitindex SMI. Das Minus seit Jahresbeginn summierte sich zuletzt auf annähernd acht Prozent – mehr als doppelt so viel wie die europäische Bankbranche im Allgemeinen nachgegeben hatte.

Der Jahresauftakt sei durchwachsen verlaufen, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Jernej Omahen in einer ersten Reaktion. Im Investmentbanking hätten die Schweizer stark abgeschnitten. Mit dem restlichen Geschäft zeigte er sich unzufrieden. Ähnlich fiel das Urteil von JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein aus. Für ihn bleibt die UBS aber trotzdem die Bank mit dem besten Mix an Geschäften.

UBS strukturierte sich nach Finanzkrise neu

Bankchef Sergio Ermotti und der Verwaltungsratsvorsitzende Axel Weber hatten die UBS nach den Erfahrungen der Finanzkrise neu ausgerichtet. Sie dampften das schwankungsanfällige Investmentbanking ein, zogen sich aus Randbereichen zurück und senkten die Kosten.

Gleichzeitig bauten sie die Vermögensverwaltung aus, die als stabiler Ertragsbringer gilt. Insgesamt ist die UBS damit nun stark auf die Betreuung gut situierter Kunden ausgerichtet. Die Vermögensverwaltung steuert mehr als die Hälfte zum Gewinn bei.

Auf längere Sicht haben die Anleger die Neuaufstellung der UBS honoriert. An der Börse sind die Schweizer derzeit umgerechnet 53 Milliarden Euro wert und damit mehr als doppelt so viel wie die verlustreiche Deutsche Bank. Der heimische Rivale Credit Suisse kommt auf umgerechnet 34 Milliarden Euro. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

 

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