Vorstand der Deutschen Börse gesteht Fehler

2017 war ein turbulentes Jahr für die Deutsche Börse. Nun versucht das Unternehmen einen Neuanfang, wie der Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Faber und Vorstandsvorsitzender Theodor im Rahmen des Neujahrsempfanges bekanntgegeben haben. Auch Fehler wurden nicht verschwiegen.

HVB - UniCredit, Dr. Theodor Weimer
Theodor Weimer: „Es wurden Fehler gemacht. Es werden Konsequenzen gezogen werden müssen, da kann man nicht einfach drüber hinwegschauen.“

Deutsche-Börse-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Faber hat nach dem turbulenten Jahr 2017 Fehler eingeräumt und baut auf einen erfolgreichen Neuanfang unter neuer Führung. „Wir haben 2016 und 2017 viel gewagt, doch wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Wir haben vieles richtig gemacht, aber auch etliches falsch“, sagte Faber am Montagabend beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse.

Die Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) war im vergangenen Frühjahr am Widerstand der EU-Wettbewerbshüter gescheitert, zum Jahresende trat Konzernchef Carsten Kengeter wegen Insidervorwürfen bei einem millionenschweren Aktiengeschäft zurück. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt zu dem Fall laufen noch.

„Wir treten in eine neue Phase ein“

„Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wir“, versicherte Faber. „Nun treten wir in eine neue Phase der Deutschen Börse ein.“ Zum 1. Januar übernahm der bisherige Sprecher des Vorstands der Hypovereinsbank, Theodor Weimer, die Führung des Dax -Konzerns. Der 58-Jährige sei „ein Garant für den Aufbruch in eine weniger turbulente, aber sicher nicht weniger erfolgreiche Zukunft“, sagte Faber.

Weimer bekräftigte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Börsenchef: „Es wurden Fehler gemacht. Es werden Konsequenzen gezogen werden müssen, da kann man nicht einfach drüber hinwegschauen.“ Nach vorne gerichtet sehe er erhebliche Wachstumschancen für das Unternehmen, etwa bei Devisenprodukten und im Servicebereich. „Wir können, wir wollen und wir werden wachsen“, sagte Weimer.

Akquisitionen werde es unter seiner Führung „nicht um jeden Preis“ geben. Zudem sei Hessen als Sitz der Deutschen Börse für ihn ein „ganz hohes Gut“, betonte Weimer. Die Fusion mit der LSE war auch deshalb gescheitert, weil es in Hessen und am Finanzplatz Frankfurt erhebliche Widerstände gegen den Plan gab, den rechtlichen Sitz der angestrebten Megabörse nach London zu verlegen. (dpa-AFX)

Foto: Deutsche Börse

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