Zeigt Inflation wieder ihre hässliche Fratze?

Ohnehin trägt die Fed eine Angst mit sich herum: Niemand will mit wirtschaftsseptischen Zinserhöhungen schlafende Deflations-Hunde wecken. Bei keinem US-Notenbanker hat in der Kinderzeit die Schaukel zu nah an der Wand gestanden. Ok, die EZB wird Ende 2018 ihr Anleihekaufprogramm einstellen. Doch den dann erreichten Liquiditätsrekord wird sie verteidigen wie der Hund seinen Knochen. Und der Einstieg in den Ausstieg der EZB aus ihrer lockeren Zinspolitik wird ab Mitte 2019 ähnlich langsam geschehen wie die Verschiebung der Kontinentalplatten.

Keine einbrechenden Aktienkurse

Der jahresanfängliche Zinsschock wegen der plötzlichen Wiedergeburt von Inflation war sicherlich groß. Aber nachdem man noch einmal darüber geschlafen hat, wird das Inflationsthema doch deutlich weniger heiß gegessen als es gekocht wurde. Stark steigende Inflation, damit deutlich steigende (Leit-)Zinsen und schließlich einbrechende Aktienkurse?

Nein! Denn wo kein Inflations-Richter, da kein Notenbank-Henker!

Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator. Er ist aus Funk und Fernsehen bekannt und schreibt regelmäßig für Cash.

Foto: Baader Bank

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