Was ist der wahre Grund für Rotationen aus Wachstumsaktien in Substanzwerte?

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Die Vorstellung, dass die Outperformance von Substanzwerten von Zinsen, der Inflation oder dem Wirtschaftswachstum abhängt, könnte falsch sein. Fortsetzen könnte sich die überdurchschnittliche Entwicklung dennoch.

Eines der dominierenden Anlagethemen der vergangenen zehn Jahre war die langfristige Underperformance von Substanzwerten (Value) gegenüber Wachstumsaktien (Growth). Viele machten dafür die sinkenden Anleiherenditen, die niedrige Inflation und das verhaltene Wirtschaftswachstum verantwortlich.

Vor Kurzem hat sich das Blatt jedoch gewendet. Zusammen mit einem signifikanten Anstieg der Anleiherenditen und wirtschaftlichem Optimismus erlebten Substanzwerte ein erstaunliches Comeback.

Ein Beispiel: Seit der Erfolgsmeldung von Pfizer über die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs haben US-Substanzwerte ihre Wachstumspendants um rund 12 % überflügelt.

Diese Marktbewegungen verstärkten natürlich den allgemeinen Glauben, dass höhere Zinsen und Wachstumserwartungen für die Rotation von Wachstums- in Substanzwerte verantwortlich seien.

Dies könnte zwar stimmen, doch die Vergangenheit zeigt, dass die Beziehung zwischen den Renditen von Substanzwerten und solchen wirtschaftlichen Variablen labil ist. Änderungen der Zinsen führen nämlich nicht automatisch zu einer Outperformance oder Underperformance.

Angesichts der relativ großen Bewertungsunterschiede zwischen Substanz- und Wachstumsaktien dürften sich Substanzwerte auch in den kommenden Jahren überdurchschnittlich entwickeln.

Die Vorstellung, dass ihre Erholung hauptsächlich von den Zinsen, der Inflation oder dem Wirtschaftswachstum abhängt, dürfte jedoch überzogen sein.

Das Durationsargument

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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