Erneuerbare Energien: Furcht vor einem Fadenriss

Nach Einschätzung von Reconcept-Geschäftsführer Karsten Reetz wird das Ausschreibungsverfahren neue Investitionsbarrieren aufbauen. „In einem Ausschreibungssystem entscheidet ein Bieter auf Grundlage der aktuellen Marktlage, mit welchen Forderungen er in eine Ausschreibungsrunde geht. Damit ist bis kurz vor der Abgabe eines Angebots unklar, mit welcher Vergütungshöhe man ins Rennen geht und welche Erlöse zu erwarten sind. Zudem stellt sich die grundsätzliche Frage, ob und wann ein Zuschlag erteilt wird. Ausschreibungen entziehen Investoren damit wichtige Planungsgrundlagen“, kritisiert er.

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Erschwertes Projektmanagement

Das Projektmanagement werde dadurch deutlich erschwert, ebenso das Einwerben von Kapital. In der Konsequenz führt dies laut Reetz zwangsläufig zu Blind-Pool-Konzeptionen: „Heute konzipieren wir in der Regel entlang konkreten, über Vorkaufsrechte abgesicherten Investitionsvorhaben. Diese können wir dann entsprechend im Verkaufsprospekt darstellen und kalkulieren.“

Das Ausschreibungsverfahren verändere die Rahmenbedingungen hingegen komplett, die Kalkulationsbasis bleibe zwangsläufig unkonkret.

Ottmar Heinen, Vertriebsdirektor von Lacuna, hält eine marktwirtschaftliche Anpassung des EEG langfristig für sinnvoll, solange nicht die Existenzfähigkeit neuer Projekte infrage gestellt wird. Dazu gehöre auch eine zweckmäßige Ausgestaltung der Einspeisegrundvergütung.

Dass Auktionen zu Planungssicherheit führen, hält er aber für fraglich. (kb)

Foto: Shutterstock

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