Umfrage: Psychische Erkrankungen steigen

Psychische Erkrankungen nehmen in Deutschland seit Jahren zu. Mittlerweile werden bei jedem fünften Arbeitnehmer psychische Störungen diagnostiziert. Eine aktuelle Umfrage zeigt Ursachen und Möglichkeiten der Prävention auf.

Stress AusgebranntSo stiegen der Umfrage der Techniker Krankenkasse zufolge die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten vier Jahren um 33 Prozent, die Verordnungsmenge von Antidepressiva sogar um 41 Prozent an.

Grund seien laut der Krankenkasse hohe Anforderungen an den Arbeitsplatz. So führten ständige Erreichbarkeit, Termindruck und „SMS-Flut“ nicht selten zu einer chronischen Erschöpfung, eingeschränktem Lebensgefühl und letztendlich zu Krankheiten und psychischen Krisen.

Die Folgen für Unternehmen reichen von abnehmender Motivation und Einsatzfreude der Mitarbeiter bis hin zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit und langen Ausfallzeiten.

Um dem entgegenzuwirken, würden der Umfrage zufolge gesundheitsförderliche Strukturen immer wichtiger. „Investitionen in betriebliche Gesundheitsförderung sind eine klassische Win-win-Situation“, sagt Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des Vorstandes der Techniker Krankenkasse. Die Arbeitnehmer erhielten bessere Arbeitsbedingungen, sind zufriedener und daher leistungsfähiger. Die Unternehmen haben weniger personelle Fluktuation, eine höhere Produktivität und größere Gewinne.

Gesunde Arbeitsbedingungen seien jedoch mehr als Fitness- oder Rückenkurse, heißt es in der Umfrage weiter. Ohne eine Analyse der konkreten Situation im Team, beispielsweise der Krankheitstage, sei eine Verbesserung der Gesundheit und der Zufriedenheit der Mitarbeiter kaum möglich.

Doch bisher seien in den meisten Fällen verstärkt Großunternehmen in Sachen betriebliches Gesundheitsmanagement aktiv, während mittelständische Unternehmen sich nur zögerlich an eine Umsetzung wagten. (ks)

Foto: Shutterstock

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