„Konsumwünsche müssen nicht zur Kündigung der Altersvorsorge führen“

Müssen sich Ihre Mitarbeiter also auf einen Umzug einstellen?

Das schließen wir nicht aus. Die Standorte Nürnberg und Bremen werden wir bis März 2016 verkleinern, aber bis mindestens Ende 2018 halten. Unsere Zielstandorte werden im Großraum Bad Homburg/Frankfurt und im Großraum Hamburg liegen.

Diese müssen kostengünstig und trotzdem verkehrstechnisch gut zugänglich sein, denn wir wollen auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber sein. Aber auch eine Verdichtung vor Ort ist denkbar.

Der Betriebsrat der Basler sagt, dass sich die Einsparziele an Geschäftserwartungen ausrichteten, ohne auf die Umsetzbarkeit in der Praxis zu schauen. Was sagen Sie dazu?

Das kann ich klar verneinen. Wir wissen genau, was wir wollen und wie wir das Ziel erreichen können. Es gibt zwar viele Unbekannte, aber wir sind überzeugt, dass es geht.

Viele Mitarbeiter sehen durch den geplanten Stellenabbau die operative Aufrechterhaltung des Betriebs gefährdet – zu Recht?

Das sehe ich nicht so: Das Zusammenlegen von Organisationseinheiten kann eine bessere Qualität für den Kunden ermöglichen. Die größte Schwierigkeit liegt im Übergang. Zum Programm gehört nicht nur das Optimieren, sondern auch das Fokussieren. Das heißt: Künftig werden wir nicht mehr alles machen und uns von einigen Geschäftsbereichen trennen. Dadurch gewinnen wir freie Kapazitäten für die Produkte und Services, die wir weiterführen wollen.

Welche Bereiche wollen Sie fortführen und welche nicht?

Wir wollen uns zum Spezialisten in den Bereichen Biometrie und Altersvorsorge entwickeln. Im Gegenzug ziehen wir uns zurück aus Riester, der klassischen Lebensversicherung und der komplexen betrieblichen Altersversorgung (bAV). Allerdings werden wir diese Produkte über externe Partner auch künftig anbieten.

In der Branche gilt die bAV als Wachstumsträger. Für Sie etwa nicht?

Auch wir sehen darin einen Wachstumsmarkt. Jedoch bedarf es in der komplexen bAV eines großen Kompetenzzentrums mit Spezialisten. Dieses Feld können wir nicht aufbauen, das ist ein zu großer Business-case. Was wir weiterhin anbieten werden, ist die Direktversicherung. Andere bAV-Produkte stellen wir über Kooperationspartner zur Verfügung.

Seite vier: Ein Rückgang in der Lebensversicherung ist nicht verhinderbar

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