Digitalisierung: „Es fehlt der Kompass“

Ernüchternde Bilanz: Rund 80 Prozent der Versicherungsunternehmen aus der DACH-Region konnten mit ihren Digitalisierungsinitiativen keinen messbaren Einfluss auf ihren Umsatz verbuchen. Zu diesem Ergebnis kommt die „Global Pricing and Sales Study 2017“, eine branchenübergreifende Studie der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners.

Dirk Schmidt-Gallas: nach wie vor große Unsicherheit darüber herrscht, welche Maßnahmen wirklich notwendig und vielversprechend sind.
Dirk Schmidt-Gallas: „Nach wie vor herrscht große Unsicherheit darüber, welche Maßnahmen wirklich notwendig und vielversprechend sind.“

„Es wird viel investiert, allerdings noch nicht zielführend. Besser geplante und umgesetzte Digitalisierungsinitiativen sind dringend notwendig, um das Potenzial auszuschöpfen“, sagt Dr. Dirk Schmidt-Gallas, Senior Partner und Global Head of Insurance bei Simon-Kucher.

Zwar gaben 87 Prozent der befragten Versicherungshäuser an, einen Fahrplan – eine „Digitalisierungs-Roadmap“ – zu haben, doch die Erfolge bleiben aus. „Das liegt daran, dass nach wie vor große Unsicherheit darüber herrscht, welche Maßnahmen wirklich notwendig und vielversprechend sind. Hinzu kommt, dass die aktuellen Initiativen schlecht durchdacht sind und oft nicht gut umgesetzt werden“, so Schmidt-Gallas.

„Große Varianz in den Antworten“

Bei der Frage nach den stärksten Treibern für zukünftiges Wachstum liegen laut Studie drei durch die Digitalisierung bedingte Maßnahmen vorne: die Verbesserung der Customer Journey, die Neu- oder Umgestaltung von Geschäftsmodellen und die Digitalisierung von Verkaufsprozessen. Dennoch nannte sie im Schnitt nur jedes zweite der Versicherungshäuser. „Die große Varianz in den Antworten zeigt: die Unsicherheit in der Assekuranz ist groß: Es fehlt der Kompass.“

Für die Studie wurden 1.925 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen in über 40 Ländern zu ihren Preissetzungs- und Digitalisierungsstrategien befragt. (kb)

Foto: Simon-Kucher

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