„Wir werden deutlich weniger Vermittler als heute haben“

Die nationalen Umsetzungen der europäischen Richtlinien IDD und Mifid II verschärfen die Rahmenbedingungen für Vermittler deutlich. Unternehmensberater Hans Peter Wolter hat mit Cash. darüber gesprochen, wie die Regulierung den Versicherungsvertrieb verändern werden und wie sich Vermittler zukunftssicher aufstellen können.

Cash.: Mit welchen konkreten Auswirkungen haben die Vermittler Ihrer Ansicht nach zu rechnen?

Wolter: Die Auswirkungen betreffen meines Erachtens den gesamten Prozessgang. Das beginnt mit der Bereitstellung von Informationen für den Kunden: Die Art der Beratung, Kosten der Beratung, das Produktuniversum, die Vergütung der Beratung sowie mögliche Interessenkonflikte.

Dann folgt die detaillierte Analyse des Kunden und seiner Situation, um zu einem Anlegerprofil zu gelangen, das auch die Risikotragfähigkeit des Kunden beinhaltet.

In der anschließenden Produktauswahl müssen sich die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden widerspiegeln. Handelt es sich beim Produkt um ein Versicherungsanlageprodukt, ist dem Kunden ab dem 1. Januar 2018 ein Basisinformationsblatt PRIIPS auszuhändigen

Sollte es an dieser Stelle zu Fragen kommen, sind diese naturgemäß wahrheitsgetreu zu beantworten.

Das ist aber unter einem Aspekt der persönlichen Beratungshaftung nur dann möglich, wenn die Inhalte vollständig verstanden sind. Und hier schließt sich dann der Kreis der Notwendigkeit weitgehender Zusatzqualifikation.

Zwar sind die Produktgeber durch die IDD-Umsetzung gehalten, für jedes Produkt einen Zielmarkt zu definieren, aber der alleinige Bezug auf diesen Zielmarkt dürfte den Intentionen der Regulierung bei Weitem nicht genügen.

 

Seite zwei: „Qualifizierung ist der Schlüssel zum Erfolg“

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