Hauspreis-Index: Stabil auf hohem Niveau

Nach minimalem Anstieg hat sich der Hauspreis-Index (EPX) der Finanzierungsplattform Europace mit 107,14 Zählerpunkten im August auf hohem Niveau eingependelt. Dabei haben sich einzelne Segmente unterschiedlich entwickelt. Während die Preise bei neuen Häusern stark angezogen haben, sind sie bei Eigentumswohnungen deutlich zurückgegangen.

Der EPX-Gesamtindex hat im August einen neuen Höchststand erreicht. Mit 0,11 Prozent ist der Anstieg gegenüber dem Vormonat allerdings marginal ausgefallen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde aber ein satter Anstieg um 5,09 Prozent erzielt. Die Stabilisierung ist laut Europace auf das Auseinanderlaufen von Wohnungs- und Neubauhauspreisen zurückzuführen.

Während Eigentumswohnungen im Index einen starken Preisrückgang von 0,50 Prozent eingefahren haben und auf 107,60 Zähler zurückgegangen sind, haben die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser einen deutlichen Zuwachs von 0,79 Prozent verzeichnet. Der Einzelindex erreicht hier mit 115,53 Zählern einen neuen Höchstwert und gleicht den Preisrückgang bei Wohnungen mehr als aus. Bestandshäuser haben demnach im August nahezu keine Wertänderung im Vergleich zum Vormonat erfahren. Ihr Einzelindex ist geringfügig um 0,01 Prozent zurückgegangen.

Die EPX-Indizes in der Bewertung und Prognose von Europace:

„Der Einzelindex für neue Ein- und Zweifamilienhäuser bewegt sich – abgesehen von einem geringen Rückgang im Februar 2012 – bereits seit Mai 2011 kontinuierlich aufwärts. Während die Werte der Segmentarten im August 2005 noch in unmittelbarer Nähe zueinander waren, liegt das Preisniveau von Neubauhäusern seit Anfang 2007 über dem der anderen Segmentarten. Diese Vorrangstellung wird auch im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich. Im August 2012 sind Neubauhäuser 5,46 Prozent teurer als 2011 und übertreffen damit die Preissteigerung von Bestandshäusern (5,11 Prozent) und Eigentumswohnungen (4,67 Prozent).

Gemessen am Bedarf ist die Neubautätigkeit aktuell relativ schwach. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Haushalte etwa weitere zehn Jahre ansteigen und so lange noch ein großer Bedarf nach Neubauten vorhanden sein wird. Der Neubautrend wird aber in einem Jahrzehnt von der Modernisierung von Bestandsimmobilien zu barrierefreien und energieeffizienten Gebäuden abgelöst werden. Bereits heute nehmen Sanierungsmaßnahmen zu. Hier werden erhebliche Kosten auf uns zukommen.

Im Anschluss an zwei durch Wachstum geprägte Monate geht der Einzelindex für Eigentumswohnungen stark zurück und sinkt um 0,50 Prozent auf 107,60 Zähler. Dieser Einbruch macht sich auch auf Jahressicht bemerkbar. Waren Eigentumswohnungen im Vormonat noch die Segmentart mit dem stärksten Preisanstieg innerhalb eines Jahres, so bilden sie nun das Schlusslicht. Im August liegt die Preissteigerung für Wohnungen im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 4,67 Prozent. Im gleichen Zeitraum haben sich neue Ein- und Zweifamilienhäuser um 5,46 Prozent und Bestandshäuser um 5,11 Prozent verteuert.

Die langfristige Aufwärtsbewegung neuer Ein- und Zweifamilienhäuser erhält im August neuen Schwung. Nach einem kräftigen Anstieg um 0,79 Prozent klettert der bundesweite Preisindex für Neubauhäuser auf ein neues Allzeithoch von 115,53 Zählerpunkten.

Der Index für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser stabilisiert sich nach drei Wachstumsmonaten. Im Vergleich zum Vormonat geht er marginal um 0,01 Prozent zurück. Auf Dreimonatsbasis verzeichnet er dennoch einen Anstieg von 1,71 Prozent, auf Jahressicht verteuern sich Bestandshäuser sogar um 5,11 Prozent.“ (te)

Foto: Shutterstock 

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