Sechs deutsche Städte unter den Top 20-Wachstumsstandorten Europas

Im diesem Jahr finden sich sechs deutsche Städte unter den Top 20 im European Regional Economic Growth-Index (E-REGI) von LaSalle Investment Management (LaSalle). München steht in Europa auf der Nummer 2.

Angesichts der robusten und wettbewerbsfähigen Struktur der lokalen Wirtschaftssysteme konnten einige deutsche Städte ihre Positionierung im Ranking weiter stärken, während andere sich in der Top 20 erstmals positionieren konnten. Mit der weiteren Entwicklung der Eurozonen-Krise spiegeln die Ergebnisse des E-REGI nach Meinung von LaSalle die Ungleichheit zwischen den Gewinnern und Verlieren im Ranking stärker als im vergangenen Jahr wider.

Die 2012er Index-Ergebnisse spiegeln die relative Stärke der nordwesteuropäischen Regionen wider. Obwohl laut LaSalle alle Regionen für die nächsten fünf Jahre eine niedrigere Einstufung ihres kumulativen BIP- und Beschäftigungswachstums hinnehmen hätten hinnehmen müssen, seien die Auswirkungen der schwächeren Aussichten auf die Top 20-Märkte eher relativer Natur. Der E-REGI favorisiert weiterhin wohlhabende Weltstädte mit starken Fundamentaldaten.

Deutschlands Städte haben sich im E-REGI 2012 generell behaupten können. München rückt an der Spitze des E-REGI Rankings 2012 um eine Position auf Platz 2 auf. Obwohl München hinsichtlich der Punktzahl für die Wachstumskomponente um einiges hinter dem Spitzenreiter London hinterherhinke, habe die bayerische Hauptstadt nach wie vor hervorragende Aussichten, so die Investment-Manager von LaSalle. München profitiere von einer sehr robusten und stark diversifizierten Wirtschaft, die Performance der anderen deutschen Metropolen im Blick auf das konjunkturelle Wachstum in den nächsten fünf Jahren übertreffen dürfe.

Die jüngste Performance habe gezeigt, dass Deutschland gegenüber der Eurozonen-Krise nicht unverwundbar sei. Die Konjunktur in Deutschland verlangsame sich weiter aufgrund von rückläufigen Unternehmens-Investitionen und Exportzahlen. Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern dürfe die deutsche Konjunktur jedoch in den nächsten beiden Jahren positiv bleiben und die Eurozone mittelfristig übertreffen, so die Interpretation von LaSalle. In Anbetracht der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Eurozone würden die steigende Verbrauchernachfrage, die sich abschwächende Inflation und die günstige Situation auf dem Arbeitsmarkt die wichtigsten konjunkturellen Wachstumsmotoren sein, zumindest kurzfristig. Aufgrund ihrer Größe, Innovationskraft und Diversifizierung dürfe die Wirtschaft Deutschlands jedoch auf lange Sicht hin Wachstum schaffen.

Die robuste und wettbewerbsfähige Struktur der lokalen Wirtschaftssysteme in Deutschland zeige sich an der Tatsache, dass sich sechs deutsche Städte aktuell in der Top 20 wiederfinden. Während starke Regionen wie Stuttgart (Rang 7, drei Plätze gestiegen) Mannheim-Karlsruhe (10/plus fünf) und Frankfurt (11/plus sechs) ihre Positionen im Ranking des E-REGI 2012 weiter stärken konnten, machten andere Regionen wie Köln-Bonn (14/plus neun) und Nürnberg (17/plus acht) ihren ersten Vorstoß in die Top 20, dynamisiert durch günstige Beschäftigungswachstums-Aussichten. Auf der anderen Seite ist Hamburg (23/minus vier), nachdem es viele Jahre kontinuierlich im Ranking aufgestiegen war, nun aus der Top 20 herausgefallen, aufgrund einer mittelfristig zu erwartenden geringeren Steigerung der Punktzahl bei der Wachstumskomponente.

Einige Regionen haben in der oberen Tabellenhälfte weitere Plätze gutgemacht, zum Beispiel Hannover (33/plus zehn), Bremen (34/plus drei) und das Saarland (57/plus 16). Eine Ausnahme bilden Leipzig-Dresden-Halle (79/minus 24) und auch etablierte Regionen wie Düsseldorf (32/minus fünf) und Berlin (46/minus sieben), die im Vergleich zum Vorjahr an Boden verloren haben.

London, im vergangenen Jahr auf Platz 2, steigt im Ranking des E-REGI 2012 wieder auf Platz 1 auf. Stockholm zieht erstmals seit 2009 in die Top 3 des diesjährigen E-REGI ein. Paris belegt im E-REGI Ranking unverändert Platz 4. Die zwei wichtigsten Städte Griechenlands. Athen (100/plus eins) und Thessaloniki (105/minus zwei), haben ihre Positionierung am Ende des Rankings beibehalten und spiegeln beide die weitere Verschlechterung aller drei Bewertungs-Komponenten (Wachstum, Wohlstand und Risiko) wider.

Hintergrund:

Der E-REGI 2012 umfasst 326 Regionen in 33 europäischen Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von ca. 780 Millionen Einwohnern. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der geografische Erfassungsbereich nicht geändert, da keine neuen Städte hinzugekommen sind. Die Untersuchung konzentriert sich auf 105 Ballungsräume (Regionen mit einer Bevölkerung von mehr als 500.000 Einwohnern) sowie alle nationalen Hauptstädte.

Der E-REGI ist ein Multifaktoren-Modell, das jede Stadt nach einer gewichteten Durchschnittspunktzahl von 15 Variablen bewertet. Generell kombiniert das Modell Faktoren des Wirtschaftswachstums, des Wohlstandsniveaus und der relativen Attraktivität des Geschäftsumfelds.

Der E-REGI ist als Hilfestellung zur Identifizierung derjenigen Städte und Regionen und Städte in Europa zu sehen, die das größte kurz- bis mittelfristige wirtschaftliche Entwicklungspotenzial aufweisen und in denen daher die Nachfrage nach Immobilien besonders nachhaltig zu werden verspricht. (te)

Foto: Shutterstock

 

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