Wohngebäudeversicherung: Elementar versichert?

Um diese Naturgefahren abzusichern, ist zusätzlich der Abschluss einer Elementarschadendeckung erforderlich. Allerdings ist dies vielen Immobilienbesitzern entweder nicht bewusst oder sie glauben, auf diesen Zusatzschutz verzichten zu können: Nur etwa 30 Prozent aller Haushalte sind nach GDV-Angaben vor den finanziellen Folgen von Naturgefahren geschützt. Doch ein Verzicht auf eine entsprechende Police, die je nach Lage und Größe ab etwa 50 Euro im Jahr aufwärts zu haben ist, kann sich für die Betroffenen als Milchmädchenrechnung erweisen.

„Das Risiko, von einem Elementarschadenereignis betroffen zu werden, nimmt stetig zu“, sagt Hans-Gerd Coenen vom BGV / Badische Versicherungen. „Um Hausbesitzer für dieses Risiko zu sensibilisieren, müssen potenzielle BGV-Kunden bei Beantragung einer Wohngebäudeversicherung bewusst die Elementarschadendeckung abwählen, wenn sie diese nicht wünschen“, erklärt der BGV-Vertriebschef.

Um die Menschen auf die möglichen Folgen von Naturereignissen und die daraus resultierenden Schäden aufmerksam zu machen, hat die Versicherungswirtschaft in Niedersachsen und Sachsen gemeinsam mit den dortigen Landesregierungen im März 2012 eine Informationskampagne gestartet. Dabei soll gezielt auf die Bedenken jener Hauseigentümer eingegangen werden, die eine Ablehnung ihres Versicherungsantrags fürchten.

So betont der GDV, dass knapp 99 Prozent der Gebäude in Deutschland heute problemlos gegen Elementargefahren versicherbar seien. Darüber hinaus geht es in der Kampagne auch um Maßnahmen, wie Schäden verhütet werden können. Weitere Bundesländer könnten sich der Kampagne anschließen, hierzu sei man in Gesprächen, erklärt der Verband.

Gefahrenanalyse per Mausklick

Bürger in Sachsen, die das individuelle Bedrohungspotenzial für ihr Wohngebäude erfahren möchten, können dies mithilfe des „Zonierungssystems für Überschwemmung Rückstau und Starkregen“ – kurz ZÜRS – erstmals selbst herausfinden: Unter dem Titel ZÜRS public hat die deutsche Versicherungswirtschaft zusammen mit dem Freistaat ein umfangreiches Informationssystem im Internet zur Verfügung gestellt.

ZÜRS kartografiert Überschwemmungsgebiete von Flüssen und Gewässern im gesamten Bundesgebiet. Nach erfolgreicher Testphase sollen weitere Bundesländer in das Informationssystem integriert werden. (lk)

Foto: Shutterstock

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