Fondspolicen: „Laufende Beratung vonnöten“

Der Kunde fühlt sich damit oftmals besser aufgehoben, weil er den Eindruck hat, dass sich jemand um seine Investitionen kümmert und sie in seinem Sinne managt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das darzustellen: Das kann ein Fonds sein oder auch ein Basket von Fonds.

Trapp: Die Fondsbranche zeichnete sich immer schon durch neue Innovationen aus. Für die Altersvorsorge und damit langfristige Kapitalanlage spielt die strategische Asset-Allokation jedoch eine viel entscheidendere Rolle. Bezogen auf die Entscheidungsfaktoren bei der Kapitalanlage macht die Allokation etwa 90 Prozent des Erfolgs aus; die Wertpapierauswahl lediglich sechs Prozent.

Aus unserer Sicht ist es wichtig, die Allokation des Kapitals entsprechend der Risikoneigung des Kunden auszurichten. Dabei wird das Kapital auf verschiedene Anlagen, wie Aktien, Renten oder Multi Assets, diversifiziert angelegt. Neue Trends am Markt können in die Asset-Allokation mit einfließen. Sie dürfen aber nicht überbewertet werden als die einzig wahre Kapitalanlage. Wir raten von dem Investment in nur eine Anlageform ab.

Bei Zurich bieten wir sowohl gemanagte Produkte als auch Produkte mit freier Fondsauswahl an. So werden wir dem unterschiedlichen Bedarf unser Kunden optimal gerecht.

Willmes: Ich glaube, dass wir einen nachhaltigen Trend beobachten, das heißt weniger Einzelfondsauswahl in den Fondspolicen und im Gegenzug mehr Multi-Asset-Lösungen.

Mischler: Beim Thema Multi Asset handelt es sich bestimmt nicht nur um einen „Hype“, sondern um die Antwort im fondsgebundenen Bereich auf die Probleme in der Altersvorsorge. Der Asset Manager kann reagieren, wenn gewisse Märkte nach unten gehen.

Es ist nicht das Ziel, bei einer Long-only- Strategie einfach nur die Benchmark auszuperformen – denn damit ist der Kunde nicht immer unbedingt zufrieden, wenn es starke Verluste gibt –, sondern zu prüfen, welcher Asset-Mix aus Kundengesichtspunkten momentan der beste ist. Insofern ist der Ansatz ein komplett anderer, als nur zu sagen, ich gehe beispielsweise in die Emerging Markets.

Die Teilnehmer am Roundtable:

Markus Willmes, Leiter Vorsorge-Produktmanagement Axa
Claude Hellers, Leiter Vertrieb Fidelity
Dr. Claus Mischler, Leiter Produktentwicklung Standard Life
Frank Trapp, Leiter Produktmanagement Leben Zurich

Interview: Lorenz Klein

Fotos: Stefan Malzkorn / Shutterstock

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