Neuer Kurseinbruch an Chinas Börsen

Nachdem der Yuan acht Tage in Folge abgewertet worden war und damit Sorgen über einen Währungs- und Handelskrieg ausgelöst wurden, hatte Chinas Regierung die Währung am Freitag erstmals wieder minimal aufgewertet. Der Referenzkurs wurde am Montag stabil gehalten.

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Der chinesische CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der Börsen in Shanghai und Shenzhen abbildet, büßte weitere 5,03 Prozent auf 3192,45 Punkte ein. In der vergangenen Woche war er um knapp 10 Prozent eingebrochen, was den schlechtesten Januar-Start in seiner elfjährigen Geschichte bedeutete.

„Der Markt geht insgesamt nach unten“, sagte die unabhängige chinesische Analystin Ye Tan der Deutschen Presse-Agentur in Peking. „Der Grund ist einfach Panik – keine bestimmte Nachricht oder Politik.“ Es sei ein schwacher Markt, der ungeachtet der staatlichen Interventionen weiter zurückgehen werde. „Die Rettungsversuche der Regierung werden nicht helfen.“ Allerdings könne die Koordinierung verbessert werden, sagte Ye Tan auch mit Blick auf die unglücklichen Regulierungsversuche in der vergangenen Woche.

Schutzmechanismus hat Trend nur verstärkt

So hatte der neue Schutzmechanismus für den Handel, den Chinas Regierung erst Anfang des Jahres eingeführt hatte, gleich zweimal gegriffen – und war vier Tage nach seinem Start wieder abgeschafft worden. Der Mechanismus hatte dafür gesorgt, dass der Handel für den Rest des Tages beendet wurde, nachdem der CSI 300 um 7 Prozent abgerutscht war. Statt aber die Anleger zu beruhigen, hatte die Notbremse letztlich eine Abwärtsspirale ausgelöst.

„Der Schutzmechanismus war nicht der eigentliche Grund für die Panik“, sagte Ye Tan. „Die zugrundeliegenden Ursachen sind der Zustand der Wirtschaft selber, die schlechte Leistung der Aktienunternehmen sowie der Kursrückgang des Yuan.“ Der Schutzmechanismus habe den Trend nur verstärkt.

Unter den Einzelwerten in China fielen zahlreiche Aktien um mehr als zehn Prozent und wurden dann vom Handel ausgesetzt. Vor allem Papiere von Brokerhäusern wie etwa Industrial Securities waren betroffen.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Shutterstock

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