Nachhaltiges Wohnen: In Deutschland kein Thema?

Wohnen als Belastung für die Umwelt – das wird in Europa sehr unterschiedlich gesehen. Deutsche und Österreicher stimmen der Aussage „Das Wohnen in meinem Zuhause belastet die Umwelt deutlich“ nur zu rund zwölf beziehungsweise acht Prozent zu.

Quelle: ING-DiBa

Im europäischen Durchschnitt sind es dagegen über 30 Prozent, in der Türkei sogar mehr als die Hälfte. Auch die Ablehnung dieser Aussage fällt nirgendwo so deutlich aus wie im deutschsprachigen Raum: 56 Prozent der Deutschen und 62 Prozent der Österreicher können sich nicht mit dieser Sichtweise anfreunden.

Wenn die eigene Wohnsituation erst gar nicht mit einer Belastung der Umwelt verbunden wird, kann es nicht überraschen, dass auch die Zustimmung zu der Aussage „Ich könnte mehr dafür tun, die Umweltbelastung zu reduzieren, die das Wohnen in meinem Zuhause verursacht“ gering ausfällt.

Ist die niedrige Wohneigentumsquote schuld?

So weisen dann auch weitgehend dieselben Länder eine vergleichsweise hohe oder niedrige Zustimmung zu beiden Aussagen auf. Lediglich in Polen sieht ein recht hoher Anteil eine deutliche Umweltbelastung, denken aber nur durchschnittlich viele Befragte, mehr dagegen tun zu können.

In Deutschland und Österreich sieht sich jeweils ein Viertel der Befragten nicht in der Lage, weitere Anstrengungen zur Reduzierung der Umweltbelastung zu unternehmen – das sind klare Höchstwerte.

Da liegt der Gedanke nahe, diese Ergebnisse auf den relativ niedrigen Wohneigentümeranteil in beiden Ländern zurückzuführen. Immerhin leben Mieter tendenziell auf weniger Wohnfläche pro Person als Eigentümer und auch eher in mehrstöckigen Wohnblöcken als in Einfamilienhäusern.

Seite drei: Umweltbelastung wird unterschätzt

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