Die unterschätzte Gefahr

Diverse Praxisbeispiele belegen die unzähligen Möglichkeiten, sich beim Autofahren ablenken zu lassen. Dabei werden Nebentätigkeiten sehr häufig unterschätzt: Es sind die scheinbar harmlosen Dinge, die Autofahrer während der Fahrt machen, diese sorgen aber oft für Unaufmerksamkeit und Ablenkung – das belegen die Studienergebnisse.

So kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass mehr als ein Drittel (37 Prozent ) der deutschen Autofahrer durch Podcasts und Hörbücher ablenkt ist. Auch das Flirten während der Fahrt lenkt jeden Zehnten ab (neun Prozent).

Genauso häufig ist Essen oder Trinken während der Fahrt für die Ablenkung verantwortlich (elf Prozent). Laut der Studie sorgt aber auch intensives Rauchen von E-Zigaretten für erhöhte Ablenkung und steigert somit die Unfallgefahr ebenfalls sehr deutlich.

Peter Stockhorst, Chef der DA Direkt Versicherung: „Die Gefahren, die von der Ablenkung im Straßenverkehr ausgehen, werden schlicht unterschätzt oder gar ganz verkannt. Die Folge ist ein stark gesteigertes Unfallrisiko. Sensibilisierung durch fundierte Aufklärung ist der wichtigste Schritt für eine sichere Autofahrt. Es gilt aufzuzeigen, welche Ablenkungsfallen im Straßenverkehr und im Umgang mit Mitfahrern, smarter Technik und Nebentätigkeiten lauern.“

Bremsweg: Frauen unterschätzen und Männer überschätzen 

Bereits wenige Sekunden Ablenkung haben starke negative Auswirkung auf die Konzentration am Steuer. Bei Tempo 80 legen Autofahrer in zwei Sekunden mehr als 40 Meter Wegstrecke zurück. Drei Sekunden bei 120Km/h bedeuten rund 100 Meter Blindfahrt.

Auf die Frage ‚was meinen Sie, wie viel Strecke legen Sie in drei Sekunden – blind für das eigentliche Verkehrsgeschehen – zurück?‘ zeigten sich in der Studie geschlechterspezifische Unterschiede. Bei einer durchschnittlichen Autobahnfahrt mit 120Km/h unterschätzten Frauen den tatsächlichen zurückgelegten Weg. Männer neigen dazu die Distanz zu überschätzen.

2018 starben in Deutschland 3.275 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr. Laut den Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind dies 95 Todesopfer mehr als noch in 2017 (plus drei Prozent). Damit stieg die Zahl der Verkehrstoten nach zwei Jahren Rückgang wieder an. Weitere 396 000 Menschen wurden bei Verkehrsunfällen verletzt, das waren 5 706 Verletzte mehr als 2017 (plus 1,5 Prozent). (dr)

 

Foto: DA Direkt

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